Essen. Jörg Pilawa könnte bald Kerner beerben. Als Tausendsassa der abendlichen TV-Unterhaltung. Die ARD setzt auf Pilawa als Allzweck-Moderator, doch auch das ZDF ist hinter dem Hamburger her. Pilawa selbst hat schon einen potenziellen Nachfolger im Auge: Sven Lorig vom ARD-Morgenmagazin.

"Deutschland tut was!", titelte die ARD eine Themenwoche im Mai. Anne Gesthuysen und Sven Lorig moderieren die Live-Gala zum Start der ARD-Themenwoche. © BR/Sandel © BR/Sandel

Lorig wird am Mittwoch erstmals im neuen Format „Das Schlagzeilenquiz” (WDR, 20.15 Uhr) zu sehen sein. Eine plötzliche Bewährungschance. „Nachdem Jörg mich öffentlich ins Spiel gebracht hat, ist eine Entwicklung in Gang gekommen”, sagt der gebürtige Hildener. Vom ersten Probe-Quiz sei der WDR „sehr angetan” gewesen. Einen Satz später spielt Lorig den Ball deutlich flacher: „Ich bin weit davon entfernt, das tägliche Quiz zu moderieren. Darüber ist mit mir noch nicht geredet worden.”

Also konzentriert sich Lorig erst einmal auf die Aufzeichnungen der sechs Folgen des „Schlagzeilen-Quiz”. Das ist für ihn zunächst auch Herausforderung genug: „Ich habe immer gesagt: ein Quiz moderieren? Klar, das kann ich auch. Aber es ist schwieriger als gedacht. Gerade diese gewisse Leichtigkeit reinzukriegen, ist nicht einfach.” Der Unterschied zum MoMa: Dort geht es auch um Information, nicht nur um Unterhaltung. Das liegt dem studierten Historiker und Politologen. Und das stellt er auch klar: „Ich will dem Journalismus und dem Morgenmagazin nicht gleich den Rücken kehren. Ich möchte nicht ausschließlich Unterhaltung machen.”

Papa geht vor den Kindern schlafen

MoMa und Quiz gleichzeitig – das würde nur funktionieren, weil sich ARD und ZDF beim MoMa wöchentlich abwechseln. In einer MoMa-Woche holt der 37-Jährige seine große Tochter (6) mittags aus der Schule ab, übt dann Klavier mit ihr. Oder er geht joggen und hat die mittlere Tochter (4) auf dem Fahrrad und die kleine (2) im Kinderwagen dabei. Danach geht Papa ins Bett – vor den Kindern.

In der Woche der Quiz-Aufzeichnungen durfte Papa länger aufbleiben. Und obwohl es bereits gefühlte 1000 Quiz-Formate gibt, glaubt er: „So eine Sendung kann das deutsche Fernsehen vertragen.” Prominente beantworten Fragen zu wichtigen Schlagzeilen aus diversen Jahren und sollen dazu ihre Erinnerungen preisgeben. Zum Beispiel, wo sie gerade waren, als Boris Becker zum ersten Mal in Wimbledon gewann. „Wir werden Geschichten von Prominenten hören, die noch nie erzählt wurden”, verspricht Lorig. In der ersten Folge suchen heute Sven Plöger, Bernd Stelter, Claudia Kleinert und Marlene Lufen diese Herausforderung. Zumindest die beiden Herren haben ja schon viele Geschichten im Fernsehen erzählt.