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Monica Lierhaus hat mit ihrem Auftritt bei der Gala der Goldenen Kamera Kranken Mut gemacht. Zugleich aber stellten sich Fragen: Hat sich die immer noch kranke TV-Frau zu viel zugemutet? Warum meldete sie sich ausgerechnet in einer Gala zurück? Und: Hätte das ZDF der ehrgeizigen Hamburgerin abraten sollen?

Vor zwei Jahren hatte die „Sportschau“-Moderatorin eine Hirnblutung erlitten. Zwischenzeitlich lag sie im Koma. Sie ist dabei, normales Gehen und Sprechen zu lernen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ ist die 40-Jährige nach wie vor „auf die Hilfe anderer angewiesen, muss betreut werden“.

Lierhaus lehnte den Auftritt zuerst ab

Lierhaus arbeitet daran, in ihren Beruf zurückzukehren. Den Job als künftige Werbe-Botschafterin der ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ sieht sie lediglich als ersten Schritt. Voraussetzung dazu ist öffentliche Präsenz. Lierhaus und ihr Lebenspartner, der TV-Produzent Rolf Hellgardt (42), sahen laut „Süddeutscher“ die Goldene Kamera als geeignete Bühne für ein Comeback.

Um die Dramaturgie der Show kümmerte sich die Angenehme Unterhaltungs GmbH. Das Unternehmen soll Hellgardt im Oktober 2010 angesprochen haben, ob es vorstellbar sei, dass Lierhaus bei der Gala auftrete.

Jedenfalls soll Lierhaus laut „Süddeutscher“ erst abgelehnt, vor Weihnachten jedoch zugestimmt haben. Weiter hieß es, die ARD sei von Lierhaus informiert worden. Angeblich dachte das Erste über eine Alternativ-Bühne für die erkranke Moderatorin nach. Zur Diskussion, heißt es, sollen die Bambi-Gala im November gestanden haben – und die „Sportschau“ als Lierhaus’ einstige Stammsendung.

Tatsache jedenfalls ist, dass Hellgardt mit den Machern der Goldenen Kamera einig wurde. Hinter dem in Berlin verliehenen Medienpreis steht der Axel Springer Verlag mit seiner TV-Zeitschrift „Hörzu“. Lierhaus zeigte sich bei der Preisverleihung bewusst einem Saalpublikum und der Fernsehnation – live. Sie kündigte an, wieder arbeiten zu wollen. Obendrein machte Lierhaus ihrem Lebensgefährten vor laufender Kamera einen Heiratsantrag.

Ohne Proben und Vorbereitung

Das ZDF will vom Ablauf des Auftritts nichts gewusst haben. Sendersprecher Jörg Berensmeier sagte auf Anfrage, das Zweite habe zwar die Gäste-Liste gekannt. Lierhaus jedoch sei „ohne Proben und Vorbereitung“ erschienen.

Die Geschäftsführer der bei München beheimateten Produktionsfirma, Antonio Geissler und Gregory Heath, standen für Nachfragen nicht zur Verfügung. Auch bei Springer und der ARD stießen Nachfragen auf eine Mauer des Schweigens. Und Hellgardt? Über seine Assistentin Daniela Mört meldete er auf Nachfrage lauen Widerspruch an: „teils ja, teils nein“. Details indes behielt sie für sich.