Essen. Der RTL-Dreiteiler „Die Patin” zeigt Sonntag, Montag und Mittwoch (jeweils 20.15 Uhr) einen Thriller über das organisierte Verbrechen. Veronica Ferres ist Katharina Almeda, die die Drogengeschäfte ihres Mannes fortführen muss.
Organisiertes Verbrechen, Geheimdienst, Verschwörungstheorien und mittendrin „Die Patin” (Teil 1 Sonntag, 20.15 Uhr, RTL). Dieser Film bietet Thriller-Qualität und eine Veronica Ferres in der Hauptrolle, die von der guten Mutter zur Killerin mutiert.
Eine Rolle, die die mit Preisen hoch dekorierte Schauspielerin perfekt beherrscht. Keine kann wohl schöner um ihre Kinder kämpfen (siehe „Die Frau vom Checkpoint Charlie”) als die Ferres.
„Kuhäugiges Muttertier"
Dass aber die neue Rolle der Katharina Almeda, in der sie urplötzlich die Drogengeschäfte ihres inhaftierten Mannes (Jeroen Willems) fortführen muss, „eine unglaubliche Bandbreite von verschiedenen Charaktereigenschaften” besitzt, so Ferres, kann nicht bestätigt werden.
Ferres spult das alt bewährte Muster ab. Immer wieder gern sprechen ihr Kritiker schauspielerisches Können abseits des Klischees ab, sehen sie als „kuhäugiges Muttertier, das über sich selbst hinaus wächst”.
Veronica Ferres macht es dem Publikum sehr leicht
Sagen wir es so: Veronica Ferres macht es dem Publikum sehr leicht. Sie ist keine wirklich komplexe Figur, was in diesem ambitionierten Dreiteiler aber kein Manko ist. Regisseur Miguel Alexandre („Checkpoint Charlie”) setzt das Drehbuch von Christoph Darnstädt vor allem im zweiten und dritten Teil als action geladenes Abenteuer um, in dem es nicht ums psychologische Kammerspiel geht. Für die emotionale Achterbahnfahrt, die das Leben der Hausfrau, die es plötzlich mit Mafiabossen und dem BND zu tun kriegt, reicht das holzschnittartige Spiel der Ferres komplett aus. „Staunend, fürchtend, wütend und hoffnungsvoll” (Darnstädt), das kriegt sie hin. Zudem wird sie von einer außergewöhnlichen Bildregie (Jo Heim) flankiert, die die Metropolen der Welt im Schnellschnitt streift und damit große Kulissen zaubert.
Das Auge wird überhaupt bestens gefüttert. Denn eingebettet ist Ferres, die überaus attraktiv inszeniert ist, in ein hervorragendes Ensemble.
Am Rande der Räuberpistole
Axel Prahl als Kommissar Kranold, Fritz Karl, Peter Davor und Michael Degen als ihr Vater. Allein durch Mikael Persbrandt (bekannt als charismatischer Hauptdarsteller Gunvald Larsson in der „Kommissar Beck”-Reihe), erhält der Film in den kleinen Momenten, wenn er am Rande der Räuberpistole entlang schrammt, wieder Spannung. Fazit: Die Handlung ist nicht immer logisch – dennoch: hoher Unterhaltungswert.
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