Essen/New York. .

25 Jahre lang war der Mann mit den markanten Hosenträgern der König der Late-Night-Talks bei CNN. Heute verabschiedet sich Larry King von dem US-Nachrichtensender.

Der 77-Jährige wirkte wie ein Wolf im Schafspelz: Der gebürtige New Yorker mit der sonoren Stimme fragte in seiner Sendung „Larry King Live“ so gut wie nie aggressiv. Im Gegenteil: In seinen mehr als 40 000 Interviews mit Schönen und Mächtigen, Reichen und Erfolgreichen, gab er sich als freundlich-interessierter Zuhörer – und entlockte ihnen gerade deshalb persönliche Bekenntnisse.

King nannte seine voriges Jahr erschienene Autobiografie „My Remarkable Journey“ (Mein ungewöhnlicher Le-bensweg), und das entspricht den Tatsachen. Er wurde als Lawrence Zeiger in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sein wahres Talent zeigte der zeitweilige Gelegenheitsarbeiter beim Radio: erst als Diskjockey, später als Interviewer. 1960 wechselte er zum Fernsehen, zu King Larry wurde er allerdings erst bei CNN.

Das Leben nach seiner Fernsehkarriere bringt für den in achter Ehe verheirateten Moderator keinen Ruhestand: „Stillsitzen“, verriet King, „steht nicht auf meiner Prioritätenliste.“