Beim großen „Tatort-Quiz“ der ARD traten am Donnerstag Kommissare gegen andere Ermittler an. Die Schauspieler sorgten für einen bunten Abend. Dagegen wurde Oberlehrer Plasberg zur Spaßbremse - seine Witzigkeit hat Grenzen.
Das Erste hat einen Grund zu feiern. Der “Tatort” wird 40. Da sich die erfolgreichste Krimi-Reihe des deutschen Fernsehens längst zu einem Paralleluniversum entwickelt hat, bot sich ein Ratespiel geradezu an. Ebenfalls bot sich an, das Quiz, passend zur mildtätigen Jahreszeit, mit einer Spende zu verbinden. Naturgemäß gab es zu Beginn der Show zwei spannende Fragen: Wer wird gewonnen? Und: Wie leichtfüßig moderiert das ARD-Schwergewicht Frank Plasberg?
Tatort-Kommissare im Schatten von Schimanski
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Der 53-Jährige hat sich zum Gegenspieler von Günther Jauch gemausert. Beide wollen E und U, harte Politik und lockere TV-Bespaßung vereinen. Aber sie haben sich ihrem Ziel auf entgegen gesetztem Weg genähert: Während der RTL-Unterhaltungsstar mit seinem kommenden Job als ARD-Talker ins ernste Fach drängt, will Plasberg schon seit geraumer Zeit beweisen, dass er mehr kann als den brillanten Polit-Talk “hart, aber fair”.
Fragen hatten wenig Witz
Beispielsweise „Das große Tatort-Quiz” am Donnerstagabend. Bei der Rate-Runde war auf der Kandidaten-Seite wesentlich mehr Teamarbeit im Spiel als in den Episoden der ungebrochen beliebten Krimis. Das Kölner Erfolgsduo Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär wurde ergänzt durch die Frauen-Power der Kolleginnen Simone Thomalla und Sabine Postel. Ihnen stand ein Team anderer TV-Fahnder gegenüber: Cordula Stratmann (“Ein Fall für Fingerhut”), Charlotte Schwab (“Das Duo”), Pierre Sanoussi-Bliss (“Der Alte”) und “Kommissar Rex’” Herrchen Gedeon Burkhard.
Ihnen ist zu verdanken, dass der Mix aus Spiel ohne Grenzen und Trivial Prusuit mit einer Prise Disco-Zauber und Bondscher Auto-Erotik denn doch für einen bunten Abend reichte. Die Fragen mit den obligatorischen vier Antwort-Möglichkeiten erinnerten an den RTL-Klassiker “Wer wird Millionär?”. Mit einem Unterschied: Sie hatten bedeutend weniger Witz.
40 Jahre Tatort
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Hüftsteifer Moderator Plasberg
Dafür waren die Kandidaten gut drauf. Das muntere Geplänkel der Rate-Teams tröstete darüber hinweg, dass Plasberg vermutlich nie die Leichtigkeit eines Jauch erreichen wird, nicht mal für Pilawa und Kerner reicht es. Der Gastgeber wirkte, unglücklich gewandet in dunkelgrauen Zwirn mit Weste und grob karierten Schottenschlips, hüftsteif. Den Oberlehrer kann er nicht verleugnen, gerade dann, wenn‘s locker wirken soll.
So spaßbremste Plasberg die Stratmann gleich zu Beginn für eine Antwort im Stil von “Genial daneben” mit der Bemerkung: “Das ist natürlich Quatsch.” Er versuchte seine Reaktion mit Milde zu korrigieren und spendierte Stratmann 500 Euro für die Gruppenkasse. Für die Gastermittler ein gutes Omen: Sie gewannen schließlich 17.000 Euro für einen guten Zweck. Das “Tatort”-Team brachte es auf 14.000 Euro.
Für die Zuschauer indes war die Show nur bedingt ein Gewinn. Gäste gut, aber nicht alles gut. Plasberg, ganz klar, ist ein Talk-As, aber kein Unterhaltungsjoker. Seine Witzigkeit hat klare Grenzen.
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