Essen/Hamburg. .

„Das Jahr der Störche” – so lautete am 6. März 1960 der erste Tierfilm von Heinz Sielmann, den die ARD ausstrahlte. Fünf Jahrzehnte später ist die Reihe „Expedition ins Tierreich” aus dem TV nicht mehr wegzudenken.

Expedition ins Tierreich

Auge in Auge - Ringelrobbenbaby und NDR-Naturfilmer Thomas Behrend. Bild: NDR/Thorsten Milse
Auge in Auge - Ringelrobbenbaby und NDR-Naturfilmer Thomas Behrend. Bild: NDR/Thorsten Milse © NDR/Thorsten Milse
Wenn ihre Fressfeinde auf der Jagd sind, vergräbt sich die Krötenkopfagame meist komplett im Sand. Entschließt sie sich zu kämpfen, ist sie aber sehr wehrhaft. Bild: NDR/Naturfilm 2008
Wenn ihre Fressfeinde auf der Jagd sind, vergräbt sich die Krötenkopfagame meist komplett im Sand. Entschließt sie sich zu kämpfen, ist sie aber sehr wehrhaft. Bild: NDR/Naturfilm 2008 © NDR/Naturfilm 2008
Gorilla Benito lebt seit 13 Jahren im
Gorilla Benito lebt seit 13 Jahren im "Limbe Wildlife Centre". Seitdem kümmert sich Pfleger Bama liebevoll um das Gorillamännchen. Bild: NDR/NDR Naturfilm/Nicky Lankester © NDR/NDR Naturfilm/Nicky Lankeste
Löwinnen in der Serengeti. Bild: NDR/Reinhard Radke
Löwinnen in der Serengeti. Bild: NDR/Reinhard Radke © NDR/Reinhard Radke
Der Tierfilmer Dirk Blumenberg strahlt schon keine Gefahr mehr für die Erdmännchen aus. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010
Der Tierfilmer Dirk Blumenberg strahlt schon keine Gefahr mehr für die Erdmännchen aus. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010 © NDR/NDR Naturfilm 2010
Das Geheimnis der Buckelwale: Walforscher Jason Sturgis filmt ein Weibchen und ihr einjähriges Kalb. Bild: NDR/Flip Nicklin/Minden Pictures
Das Geheimnis der Buckelwale: Walforscher Jason Sturgis filmt ein Weibchen und ihr einjähriges Kalb. Bild: NDR/Flip Nicklin/Minden Pictures © NDR/Flip Nicklin/Minden Pictures
Regisseurin, Kameramann und Cross-River-Gorilla-Dame Nyango während der Dreharbeiten im
Regisseurin, Kameramann und Cross-River-Gorilla-Dame Nyango während der Dreharbeiten im "Limbe Wildlife Centre". Bild: NDR/NDR Naturfilm/Ernst Sasse © NDR/NDR Naturfilm/Ernst Sasse
Sobald die kleinen Erdmännchen aus ihrem Bau sind, packt sie die Neugierde. Alles wird gemeinsam erkundet. Die Einen sind mutiger, die Anderen gucken lieber erst einmal zu. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010
Sobald die kleinen Erdmännchen aus ihrem Bau sind, packt sie die Neugierde. Alles wird gemeinsam erkundet. Die Einen sind mutiger, die Anderen gucken lieber erst einmal zu. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010 © NDR/NDR Naturfilm 2010
Walrossbullen sind äußerst wehrhaft und riesig. Ausgewachsene Männchen können über drei Meter lang und über 1.000 Kilo schwer werden. Mit Hilfe eines Leichtkrans gelingen dem Team sensationelle Nahaufnahmen. Bild: NDR/Jan Haft
Walrossbullen sind äußerst wehrhaft und riesig. Ausgewachsene Männchen können über drei Meter lang und über 1.000 Kilo schwer werden. Mit Hilfe eines Leichtkrans gelingen dem Team sensationelle Nahaufnahmen. Bild: NDR/Jan Haft © NDR/Jan Haft
Auf ihrer Wanderung durch die Arktis macht die Eisbärin immer wieder Halt, um ihre Jungen zu säugen. Bild: NDR/Thorsten Milse
Auf ihrer Wanderung durch die Arktis macht die Eisbärin immer wieder Halt, um ihre Jungen zu säugen. Bild: NDR/Thorsten Milse © NDR/Thorsten Milse
Riesenseeadler sind die größten Raubvögel in Russlands Fernem Osten. Im Winter kämpfen sie um jeden gefangenen Fisch. Bild: NDR/Naturfilm 2008
Riesenseeadler sind die größten Raubvögel in Russlands Fernem Osten. Im Winter kämpfen sie um jeden gefangenen Fisch. Bild: NDR/Naturfilm 2008 © NDR/Naturfilm 2008
Mit einer speziell für diesen Film entwickelten und installierten Kajak-Kamera geht das Suchen nach Wölfen vom Wasser aus weiter. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010
Mit einer speziell für diesen Film entwickelten und installierten Kajak-Kamera geht das Suchen nach Wölfen vom Wasser aus weiter. Bild: NDR/NDR Naturfilm 2010 © NDR/NDR Naturfilm 2010
Tierpfleger Alfred Bama und das Cross-River-Gorillaweibchen Nyango. Kaum mehr als 250 Cross-River-Gorillas gibt es noch im Grenzgebiet zwischen Kamerun und Nigeria. Bild: NDR/NDR Naturfilm/Nicky Lankester
Tierpfleger Alfred Bama und das Cross-River-Gorillaweibchen Nyango. Kaum mehr als 250 Cross-River-Gorillas gibt es noch im Grenzgebiet zwischen Kamerun und Nigeria. Bild: NDR/NDR Naturfilm/Nicky Lankester © NDR/NDR Naturfilm/Nicky Lankeste
Siebenschläfer sind Winterschläfer: Die Sonnenblumenkerne liefern ihnen viel Energie, die sie brauchen, um gut über den Winter zu kommen. Bild: NDR/Günter Goldmann
Siebenschläfer sind Winterschläfer: Die Sonnenblumenkerne liefern ihnen viel Energie, die sie brauchen, um gut über den Winter zu kommen. Bild: NDR/Günter Goldmann © NDR/Günter Goldmann
Der Ruderfrosch wohnt hoch oben in den Bäumen im Regenwald Neuguineas. Dank großer Haftscheiben an den Fingern und Zehen ist er ein geschickter Kletterer.
Bild: NDR/Ulla Lohmann
Der Ruderfrosch wohnt hoch oben in den Bäumen im Regenwald Neuguineas. Dank großer Haftscheiben an den Fingern und Zehen ist er ein geschickter Kletterer. Bild: NDR/Ulla Lohmann © NDR/Ulla Lohmann
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50 Jahre nach dem „Jahr der Störche“ erinnert der NDR an Heinz Sielmanns Expeditionen ins Tierreich. Am Mittwoch zeigen die Hamburger um 20.15 Uhr die Dokumentation 50 Jahre Expedition ins Tierreich: Pannen, Preise und Premieren. Einen Tag später folgt um 21 Uhr „Das Beste aus Expedition ins Tierreich”.

Mr. Specht, wie die Engländer den Vogelliebhaber Sielmann nannten, kommt dabei ebenso zu Wort wie die neue Generation von Tierfilmern, die heute für die Reihe arbeiten. Natürlich geht es auch um die Entwicklung der Tierdokumentation vom Schwarz-Weiß-Film alter Prägung bis zu den heutigen Aufnahmen, die mit ihren hochstabilisierenden Luftaufnahmen und Superzeitlupen-Kameras die Ästhetik der Bilder revolutioniert haben.

Die Reihe ist sich treu geblieben

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Von DerWesten

Trotz aller technischen Entwicklungen, trotz der Erleichterungen bei Reisen ans andere Ende der Welt, die den Begriff „Expedition” veraltert erscheinen lassen – die Reihe ist sich treu geblieben. Immer wieder überraschen die Tierfilmer mit der Entdeckung neuer Spezies. So fanden sie in Südamerika ein bis dahin unbekanntes Schwein und in Venezuela eine neue Unterart der Orang-Utahs. Regelmäßig beglücken sie ihre Zuschauer mit bisher nicht gesehenen Aufnahmen. So erkannten die Biologen erst im Nachhinein, dass ein sie vertreibender Pottwal im Mittelmeer seinen Angriff auf Menschen nur schwamm, weil in der Herde gerade ein Junges geboren worden war.

„Wir wollten den Menschen immer das Tier ins Haus bringen”, erklärt die Witwe des 2006 gestorbenen Tierfilmers Heinz Sielmann. Inge Sielmann betont aber auch: Der Artenschutz und die damit einhergehende Stabilisierung der Artenvielfalt seien immer ein Anliegen ihres Mannes gewesen.

Aktuell hat das TV-Team übrigens einen Kinofilm gedreht. Genau 50 Jahre nach dem einzigen Oscar-Erfolg eines deutschen Tierfilmers haben sie sich in die Serengeti begeben. 1960 erhielt der große Gegenspieler von Heinz Sielmann, Bernhard Grzimek, für seine Dokumentation „Serengeti darf nicht sterben” die große amerikanische Auszeichnung. Jetzt soll die größte Tierwanderung der Erde mit neuester Kameratechnik zum überwältigenden Kinoerlebnis werden.