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Familie zum Frühstück, Bourbon zum Mittag, üppige Sekretärinnen für zwischendurch und Zigaretten zu jeder Gelegenheit: So leben die „Mad Men“, die Männer aus den Werbeagenturen der New Yorker Madison Avenue in Matthew Weiners TV-Serie, die in den frühen 60ern spielt. Und ihre Geschichten werden so gut erzählt, dass die US-Produktion des Kabelsenders AMC Sonntagabend in Los Angeles zum dritten Mal in Folge den Emmy für die beste Drama-Serie gewonnen hat – der fürs TV dem Oscar für den besten Film gleichkommt.

In 17 Kategorien war die großartig geschriebene und gespielte Serie, die ab Oktober bei ZDF neo läuft, nominiert, unter anderem Jon Hamm als bester Hauptdarsteller. Diesen Emmy bekam allerdings Bryan Cranston: Er spielt in „Breaking Bad“ den todkranker Chemielehrer, der sich als Drogenkoch verdingt, um die Familie abzusichern, so überzeugend, dass ihm die amerikanische Fernseh-Akademie, die Academy of Television Arts & Sciences, den Preis verlieh. Ausgezeichnet, diese Geschichte, fanden auch die Programm-Macher von Arte: Sie zeigen die erste Staffel ab Oktober.

Nicht ganz so durchgedreht geht’s bei „Project Runway“ zu, Heidi Klums Nachwuchsdesinger-Castingshow, die für einen Emmy in der Kategorie Reality-TV nominiert war. Gewonnen hat den Preis die Show „Top Chef“, ein Koch-Casting; Klum zeichnete sich dafür durch das kürzeste Kleid auf dem roten Teppich aus.

Durch humanitäres Engagement zeichnet sich Hollywood-Superstar George Clooney aus. Der Mann, der seine Karriere relativ spät als Dr. Ross in der Krankenhaus-Serie „Emergency Room“ startete und nie einen handelsüblichen Emmy gewann, bekam am Sonntag den Bob Hope Humanitarian Award. Der UN-Friedensbotschafter hatte zum Beispiel für die Opfer des Hurricanes Katrina in New Orleans und für die des Erdbebens in Haiti mit TV-Aktionen Spenden gesammelt.

„Es ist wichtig, sich zu erinnern, wie viel Gutes man tun kann“, sagte Clooney – „weil wir in solch seltsamen Zeiten leben, in denen schlechtes Benehmen die ganze Aufmerksamkeit der Presse aufbraucht.“

Von schlechtem Benehmen könnte „Nurse Jackie“ so einiges berichten: Die Krankenschwester in der Notaufnahme einer New Yorker Klinik übersteht die Dienste zwischen unfähigen Ärzten, durchgeknallten Patienten und der Affäre mit dem Haus-Apotheker nur durch exzessiven Medikamentenmissbrauch. Das ist häufig nicht wenig dramatisch – aber Edie Falco, die schon als resolute Mafia-Hausfrau Carmela Fans der TV-Serie „Die Sopranos“ begeisterte, bekam den Emmy als beste Comedy-Darstellerin.

Einen Arzt spielte Al Pacino in dem vom Bezahl-Sender HBO produzierten und von Barry Levinson inszenierten Fernsehfilm „You Don’t Know Jack“: Jack Kevorkian hat seit Ende der 80er in den USA als Sterbehilfe-Aktivist Aufsehen erregt und nach einer Verurteilung wegen Totschlags acht Jahre im Gefängnis gesessen. Für seine Darstellung bekam Hollywood-Star Pacino einen Emmy.