Berlin..

Sie ist der neuer Star bei RTL: „Die Deutschen haben mich wirklich umarmt”, sagt die Niederländerin Sylvie van der Vaart. Vielleicht, weil sie immer mehr war als Spielerfrau, und das schon, bevor sie eine wurde.

Sylvie van der Vaart ist Frau van der Vaart, wie der Name schon sagt: eine Spielerfrau. So hat Deutschland sie kennen gelernt, blond, schön und an der Seite von Rafael, dem Niederländer beim HSV. Der ist längst weitergezogen, Sylvie aber bleibt; er hat drei Jahre Vertrag bei Madrid, sie bei RTL. „Die Deutschen haben mich wirklich umarmt”, sagt Sylvie van der Vaart. Vielleicht, weil sie immer mehr war als Spielerfrau, und das schon, bevor sie eine wurde.

Die Sylvie. „Unsere Sylvie“, jubilieren sie jetzt bei RTL, und Wilma Nanninga, niederländische Klatsch-Kolumnistin, sagt, auch daheim in den Niederlanden sei Sylvie „einfach nur Sylvie“. Eine Ehre: Am bloßen Vornamen wird sonst nur die Königin erkannt. „Und Linda.“ Viele finden, Sylvie sei die neue Linda de Mol, dabei war die „immer mein großes Vorbild“. Deshalb wohl schaut die „neue Linda“ zur „alten“ auf: „Ich bin ja noch Anfänger.“ Und weil sie eher klein ist, in natura: Trotz sehr hoher High Heels gehen Kameramänner vor dieser Frau in die Knie.

Sie lacht, dass alle fröhlich werden

Und Sylvie lacht. Ein helles Lachen, sie legt den Kopf schräg, lässt die Ohrringe schaukeln und strahlt, dass alle fröhlich werden. „Wer Sylvie nicht sympathisch findet“, sagt RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger, „mit dem stimmt was nicht.“ Und dann spricht sie noch dieses wunderbare Frau-Antje-Deutsch mit nur ganz leisem Der-Die-Das-Problem. Da fragt sie sich ernsthaft, was die Leute an ihr finden? „Ich weiß nicht, die sind einfach begeistert.“

Sylvie van der Vaart bei „Let’s dance“. Foto: (ddp)
Sylvie van der Vaart bei „Let’s dance“. Foto: (ddp) © ddp/Michael Gottschalk | ddp/Michael Gottschalk





Weil Deutschland sie lachen sah in der Jury vom „Supertalent“ (besonders, als der Hund gewann), bei „DSDS“, wo sie im Finale einsprang, und nun bei „Let’s Dance”, wo sie morgen gewinnen will. Vielleicht aber auch, weil Deutschland seine ehemalige „Miss Bundesliga“ und Holland’s „Sexiest Woman 2003“ aber auch schon weinen sah: Ein Jahr ist es her, dass „ich entdeckt habe, was ich entdeckt habe“. Sie meint die Brustkrebs-Diagnose, die sie damals öffentlich machte. Inzwischen gilt sie als geheilt, „die Krise ist überwunden“, die Haare wachsen wieder: Nach Monaten mit wallender Perücke zeigt sich Sylvie jetzt mit flotter Kurzhaarfrisur.

Harte Arbeit, starker Wille

„Harte Arbeit, starker Willen“, auch das mögen die Menschen wohl an ihr. Und dass sie sich „verletzbar gezeigt“ hat. Bei „Let’s Dance“ wird sie morgen Freestyle tanzen, etwas „Fever“, etwas Bublé, typisch für Sylvie: „Ich mach nicht mehr alles auf Nummer sicher, das ist Durchschnitt. Und ich will nicht mehr Durchschnitt sein.“ Als ob sie das je gewesen wäre. Die 32-Jährige war schon mit 25 eine bekannte Moderatorin, Model und Schauspielerin, sie sprach mit Kylie Minogue und Britney Spears. Im Fernsehen entdeckte sie auch Rafael van der Vaart und lud die Schöne zum Spiel ein: „Ich kannte ihn echt nicht!“ Googeln musste sie den Mann, den sie 2005 heiratete: „Romantisch, nicht?“

Es gefällt ihr zu behaupten, sie verstehe nichts von Fußball, aber natürlich stimmt das nicht: „Ich gucke freiwillig, wenn mein Mann spielt, und ich sehe genau, wann er gut ist.“ Auch darin widerspricht sie dem klassischen Klischee der „Spielerfrau“, das sie ohnehin nicht leiden kann. „Es gibt so tolle, interessante Spielerfrauen“, und das blödeste Vorurteil sei: Die können nur shoppen. Sie selbst hat gar keine Zeit dazu und braucht auch die Kreditkarte des Gatten nicht: Gerüchte sprechen von Millionen, die sie verdient.

Und auch „das einzig wahre Klischee“, die Frauen müssten Opfer bringen für die Stars, passt für dieses Exemplar nur teilweise: Zwar zog Sylvie über Hamburg nach Madrid und gab zu Hause alles auf – doch dann „rief Dieter Bohlen himself an”. Nun hat sie wieder ihre eigene Karriere, jettet mit Kind von Ort zu Ort, und Rafael findet das „super“. Stolz schaut er ihre Shows an – und sie seine Spiele: „So bleibt man interessant füreinander.“ (Und Weltmeister? Wird er.)