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Den Mädels sei Dank. „Unser Star für Oslo“, Lena Meyer-Landrut, Shakira, die Operndiva Anna Netrebko, die Schauspielerin Emma Thompson und die Punk-Lady im Designer-Outfit, Beth Ditto von „Gossip“, retten Thomas Gottschalk am Samstagabend aus dem Quotentief. 7,8 Millionen konnte Gottschalk Ende Februar vor den Fernseher locken. Das war absoluter Negativ-Rekord. Dank der Frauen-Power erreicht er am Wochenende zwar noch nicht wieder die 10 Millionen Grenze, aber immerhin: 9,62 Millionen Menschen wollten die 188. Auflage der Show aus Salzburg sehen.

Und sie erleben ein weibliches Feuerwerk, dass den Moderator ein weiteres Mal – nach Heidi Klums beeindruckender Übernahme im Februar – fast ins Abseits manövriert. Irgendwie kann man den Eindruck nicht ganz verdrängen, dass nach Klums Eskapaden der unerschrockenen Beth Ditto, die lautstark lieber Stefan Raab als Anna Netrebko frühzeitig nach Hause schicken will, irgendwann von den ZDF-Verantwortlichen das Mikro abgestellt wird.

Bis zu ihrem Auftritt läuft Vieles holprig. Kultur auf Niveau der Mozartstadt Salzburg hatte Gottschalk dem Publikum versprochen. Doch der beschränkt sich auf eine stolpernde Michelle Hunziker im Rüschen-Reifrock. Ob die erste Wettansage als falsch verstandene Satire eingeordnet werden sollte oder als fehlendes Kommunikationsfähigkeit der beiden Moderatoren, bleibt ihr Geheimnis. Fest steht: Hunziker erklärt und Gottschalk versteht es nicht.

Hektisches Chaos ist angesagt. Die Wetten werden im Stakkato abgehandelt, nur bei der Wurst-Wasser-Wette mit Ekelfaktor gönnt man sich etwas Zeit. Thorsten von Scheidt aus Bremerhaven will vier von 22 Sorten Wurst nur an deren Wasser erkennen. Natürlich wird der ehemalige Metzger Raab Pate dieser Wette. Und sein Einsatz entspricht seinem Talent: „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ muss er auf dem Akkordeon anstimmen. Da soll erst mal jemand draufkommen. „Da hat ein Redakteur ‘ne Woche dran gearbeitet“, erläutert Gottschalk den stressigen Arbeitsalltag in der ZDF-Redaktion in Mainz. Doch es gibt auch Positives: Lena Meyer-Landrut sammelt weitere Sympathiepunkte mit ihrem Auftritt. Und der spätere Wettkönig Günter von Lojewski aus Gotha, der auf einer Sternenkarte kleinste Veränderungen lokalisieren und bestimmen kann, der genau erklärt, an welcher Stelle ein Stern fehlt, sorgt für ehrfürchtiges Staunen. Es war halt nicht alles für die Wurscht.