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Am „Tatort“ in Hamburg (Sonntag, ARD, 20.15 Uhr) weht ein frischer Wind. Das hat mit Mehmet Kurtulus als Undercover-Ermittler Cenk Batu zu tun, aber auch mit Peter Jordan (42) als seinem Vorgesetzten Uwe Krohnau – am Wochenende zum dritten Mal. Jürgen Overkott sprach mit dem gebürtigen Dortmunder über Marathon-Läufe, Körpereinsatz vor der Kamera und sein Vorbild Schimanski.

Sie waren einmal Marathonläufer. Haben Sie das Frühlingswetter schon genutzt?

Peter Jordan: Als ich noch Jugendlicher war, habe ich das gemacht. Aber ich bin so groß und so dünn gewesen, dass mir der Orthopäde geraten hat, sie müssen Krafttraining machen. Ich bin runtergegangen auf zehn Kilometer, um frisch zu bleiben, und habe mit Krafttraining angefangen. Liegestütze, Rücken-, Bauchübungen, um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Für meinen Beruf ist die Fitness wichtig – beispielsweise wenn ich eine Kollegin über die Bühne tragen, irgendwo runterspringen oder fechten muss.

Lieben Sie Körpereinsatz vor der Kamera und auf der Bühne?

Vor der Kamera nicht, aber auf der Bühne wird das verlangt, beispielsweise in Bochum, wo ich fünf Jahre lang gespielt habe. Bei „Cyrano de Bergerac“ und „Hamlet“ habe ich gefochten wie wild. Aber je älter Du wirst, desto weniger wird das von Dir verlangt. Hinterher sitzt Du im Stuhl und sprichst nur.

Aber Ihr „Tatort“-Kollege Mehmut Kurtulus und Sie haben doch das Potenzial, die Krimi-Reihe ein bisschen vitaler zu machen.

Da sind die Drehbuch-Autoren auch schon drauf gekommen. Da kommt demnächst mehr. Wir müssen gucken, wie die Zuschauer auf mehr Körperlichkeit reagieren.

Sehen Sie Fernsehserien wie „CSI“ als Vorbild?

Die amerikanischen Serien sind ziemlich gut gemacht. Die Macher haben einen Etat, der so groß ist wie bei uns für Kinofilme. Man kann so etwas auch bei uns versuchen, man muss aber aufpassen, keine reinen Action-Serien zu produzieren. Man muss auch die Tradition des „Tatort“ im Auge behalten. Man darf sich von dieser Linie nicht allzu weit entfernen. Andererseits muss man bedenken, dass wir mit Schimanski ja schon mal mehr Action in der Reihe hatten, wenn auch auf eine krude Art und Weise. Wer der es eilig hatte, ist der mit dem Auto auch schon mal irgendwo gegen gefahren.

Können Sie mit einem Fernsehanarcho wie Schimanski was anfangen?

`türlich. Ich bin mit dem aufgewachsen. Ich habe den geliebt.

Haben Sie auch eine Schimanski-Jacke?

Der, der es erfunden hat, hat mir erzählt, wie der Farbton erfunden wurde: Eigentlich war die Jacke grün, und der Regisseur Hajo Gies hat die Jacke ausgefärbt, bis sie grau war. Wir hatten damals alle eine.