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Die Sonne scheint über Blochs schmuckem Altbau in Baden-Baden, sommerliches Grün wuchert üppig, der Sechzigste des pfundigen Therapeuten steht vor der Tür, und dennoch liegt von Anfang an ein Schatten über allem: „Bloch“ (Mittwoch, ARD, 20.15 Uhr) wird „verfolgt“.

Die Sonne scheint über Blochs schmuckem Altbau in Baden-Baden, sommerliches Grün wuchert üppig, der Sechzigste des pfundigen Therapeuten steht vor der Tür, und dennoch liegt von Anfang an ein Schatten über allem: wird „verfolgt“. Und der Episodentitel hält, was er verspricht: Eine Frau namens Svenja (erst fordernd, später fragil: Victoria Trautmansdorff) drängt sich Bloch (gewohnt vielschichtig: Dieter Pfaff) als Klientin auf – Selbstanalyse inklusive.

Psychotherapie taugt durchaus zum Psycho-Thriller

Regisseur Jan Schütte und sein Drehbuch-Autor Martin Douven spitzen das Drama konsequent, ja unerbittlich zu: Spät, sehr spät erkennt Bloch, dass er weniger ein Teil der Lösung, sondern vielmehr ein Teil des Problems ist. Je mehr Bloch Svenja Grenzen ziehen will, desto mehr reizt er sie, eben diese Grenzen zu überschreiten. Dann gerät sogar Blochs Beziehung zu Clara (Ulrike Krumbiegel) in Gefahr, schließlich greift Svenja Blochs Partnerin plötzlich in der Fußgängerzone an. Während Bloch in dem Psycho-Thriller nicht loslassen kann, zieht Clara Leine. Kommt Bloch da heraus – und wie?

Regisseur Schütte zeigt mit seinem clever erzählten und stimmig gespielten 90-Minüter, dass Psychotherapie durchaus geeignet ist als massentaugliche, intelligente Unterhaltung. Die fein dosierte Reihe der ARD läuft bereits seit 2002 – und die kürzlich bei 3Sat angelaufene HBO-Serie „In Treatment“ zeigt, dass Bloch sogar Freunde in den USA hat.

Mittwoch, 16. März, 20.15 Uhr, ARD