Köln. .

Nach kontroverser Diskussion hat der WDR-Rundfunkrat dem Wechsel von Günther Jauch zur ARD zugestimmt. Bereits 2007 hatte das Erste versucht, Jauch zu holen. Der mopperte, er habe keine Lust auf die „Gremlins“ der ARD.

Der WDR-Rundfunkrat hat Günther Jauchs Wechsel von RTL zur ARD zugestimmt – allerdings nach kontroverser Diskussion. Es gab neben 30 Ja-Stimmen in dem Gremium, das für die Programm-Aufsicht zuständig ist, sechs Nein-Stimmen sowie eine Enthaltung. Die NDR-Gremien hatten das Jauch-Engagement durchgewunken.

Jauch soll im Herbst 2011 Polit-Talkerin Anne Will am Sonntagabend im Ersten beerben. Die inhaltliche Ausrichtung seiner Talk-Shows ist noch ungeklärt. Jauch selbst will, wie es heißt, mehr Politik als bei seinem RTL-Klassiker „stern TV“, mancher ARD-Grande indessen wünscht sich mehr Unterhaltung.

Jauch hat zugesichert, „stern TV“ für seinen ARD-Job aufzugeben. Er erhält nach Informationen der WAZ-Mediengruppe einen größeren Produktionsetat für seinen Polit-Talk als Anne Will und ihre Vorgängerin Sabine Christiansen. Darüber hinaus heißt es, Jauch habe sich für seine Produktionsfirma I+U eine Option für weitere Sendungen im Ersten zusichern lassen. Der 53-Jährige war bereits während seiner Moderationstätigkeit für RTL als Produzent für die ARD tätig. So produzierte der gebürtige Münsteraner die Show „60 Jahre ARD“.

Unmut über den „halben Jauch“

Jauchs Verpflichtung bei der ARD ist nicht unumstritten. RTL grummelte erst und ging bei der Präsentation des Programms in Hamburg in die Offensive. Jauch erhält von dem Kölner Privatsender eine neue Show „Alt gegen Jung – Das Duell der Generationen“.

Umgekehrt gab es bei Mitgliedern der WDR-Gremien Unmut über den „halben Jauch“, der als Polit-Talker im Ersten auf seriös macht und als Moderator weiterhin das RTL-Showgesicht Nummer eins bleibt.

Ein Treppenwitz bleibt: Bereits 2007 hatte das Erste versucht, seinen verlorenen Sohn – Jauch hatte einst beim Bayerischen Rundfunk angefangen – heimzuholen. Es scheiterte an Jauch. Er habe, mopperte er damals, keine Lust auf die „Gremlins“ der ARD. Inzwischen gab es einen Sinneswandel bei Jauch: Er liebt die „kleinen Monster“, wie der Untertitel des Horror-Klassikers von 1984 heißt.