Berlin. .

Der Chef des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Wolfgang Fürstner, stellt die öffentlich-rechtliche Grundversorgung in Frage. Medienberichten zufolge hält Fürstner die Privatierung der staatlichen Rundfunkanstalten für eine Möglichkeit, unfairen Wettbewerb zu verhindern.

Angesichts der ARD-Pläne, eine „Tagesschau“-Anwendung für das iPhone anzubieten, stellt der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger die Existenzberechtigung der öffentlich-rechtlichen Sender in Frage. Wolfgang Fürstner beklagte im Interview mit der Zeitung „Die Welt“ die „ungezügelte Expansion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“. Die staatlich finanzierten Rundfunkanstalten gefährdeten durch den Ausbau ihrer Internet-Angebote etablierte private Zeitschriftenhäuser.

Frage der Grundversorgung

Eine Privatisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „könnte eine zukunftsfähige Lösung sein, statt permanent über Grenzüberschreitungen von ARD und ZDF zu streiten, die die Verlage ihrer Zukunftschancen berauben“, so Fürstner.

Die Öffentlich-Rechtlichen gingen über ihren Auftrag zur Grundversorgung hinaus. Der Begriff „Grundversorgung“ müsse vielmehr umdefiniert werden: „Es ist all das, was privatwirtschaftlich nicht in gleicher oder besser Qualität angeboten werden kann.“

Der VDZ-Chef sieht auch die Politik zu stark mit den Öffentlich-Rechtlichen „verbandelt“. Seiner Ansicht nach, hat sich das duale System „überlebt“, eine Medienstrategie aus den 50er Jahren sei nicht geeignet, „die Medienwelt des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.“