Essen. Mager oder rund - das ist die Frage hier. Während die Frauenzeitschrift "Brigitte" auf Models mit weiblichen Rundungen setzt, hält sich ProSieben auch fürderhin an klapperdürre junge Damen und richtet eine Model-WG ein - mit gescheiterten "Topmodel"-Kandidatinnen.
Schluss mit den Mager-Models – das soll zumindest für die Hamburger Frauenzeitschrift „Brigitte“ gelten. Laut „Spiegel” will das zum Gruner + Jahr-Verlag gehörende Blatt ab 2010 bei der Produktion ihrer Fotostrecken auf Profi-Models verzichten. Stattdessen sollen Frauen aus dem Alltag dargestellt werden, die neue Moden in den Größen ihrer Leserinnen tragen.
Die „Brigitte”-Chefredakteure Andreas Lebert und Brigitte Huber sprachen von einer Revolution für die Branche der Frauenmagazine. Sie glauben, dass ihre Leserinnen Frauen sehen wollen, die eben nicht knapp an der Magersucht vorbeischrammen.
Branchenkenner bezweifeln den Erfolg der Neuausrichtung. Zugleich spekulieren sie darüber, dass Sparzwänge hinter der Neuerfindung der Mode-Fotografie stehen. Die Bertelsmann-Tochter soll bis zum Jahresende rund 200 Millionen Euro einsparen.
Model-WG für Ex-Kandidatinnen
Zugleich meldete der „Spiegel“, ProSieben wolle seine Marke „Germany’s Next Topmodel“ ausbauen. Wie es heißt, richtet der Münchner Sender derzeit eine Model-WG ein. Dort sollen Ex-Kandidatinnen der vergangenen Staffeln einziehen, die vorzeitig ausgeschieden sind. ProSieben will ihr Leben als Amateur-Models dokumentieren.
Model-Mutti Heidi Klum soll in der neuen Sendung übrigens keine Rolle spielen. Vielmehr setzt der Sender auf Jurymitglied Peyman Amin. Wie der "Spiegel“ berichtet, ist bereits ein Werbepartner für die Model-WG in Aussicht: ProSieben verhandele mit dem Otto-Versand in Hamburg.