Essen. Bisher war Yvonne Catterfeld auf romantische Rollen abonniert, im Sat.1-Film „Schatten der Gerechtigkeit” (Di., 20.15 Uhr) schaltet sie um von zart auf hart. Ob sie einstecken kann, verriet sie Jürgen Overkott.

Yvonne Catterfeld: Bevor wir anfangen, muss ich mir erst mal einen Kaffee machen.

Wie trinken Sie Ihren Kaffee?

Yvonne Catterfeld: Schwarz – weil ich mit Ihnen telefoniere.

Unterstellen Sie mir schwarzen Humor?

Schauspielerin Yvonne Catterfeld mit ihrem Freund, dem Schauspieler Oliver Wnuk, anlässlich der Verleihung des Studio Hamburg Nachwuchspreises 2009. (c) Imago
Schauspielerin Yvonne Catterfeld mit ihrem Freund, dem Schauspieler Oliver Wnuk, anlässlich der Verleihung des Studio Hamburg Nachwuchspreises 2009. (c) Imago © imago stock&people

Yvonne Catterfeld: Ja, könnte ich mir vorstellen. Ich liebe schwarzen Humor.

Haben Sie selbst schwarzen Humor?

Yvonne Catterfeld: Nee, gar nicht. Aber ich kann mich gut über schwarzen Humor amüsieren.

Wurde in Ihrer Familie viel gelacht?

Yvonne Catterfeld: Ja. Ich habe einen Experten für Humor in meiner Familie, der hat einen sehr bösen Humor: meinen Vater.

…aber Sie waren nicht das Opfer?

Yvonne Catterfeld: Doch, doch.

Stand es wenigstens eins zu eins im Kampf Vater gegen Tochter?

Yvonne Catterfeld: Na ja, ich bin sehr hart im Nehmen (lacht). Ich warte jetzt darauf, dass Sie mit irgendetwas kommen, um mich zu testen.

Hart im Nehmen mussten Sie zumindest für Ihren Film sein. Da tauchen Sie als Pistolen-Lady auf. Haben Sie vorher schon eine Waffe in der Hand gehabt?

Yvonne Catterfeld: Nein, das war wirklich das erste Mal.

Wie fühlte sich das kalte Metall in Ihrer Hand an?

Yvonne Catterfeld: Ich habe sehr viel Respekt davor gehabt. Ich fand es aber auch spannend. Es ist durchaus ein Kick dabei. Es ist schon toll, Schießtraining zu haben.

Haben Sie mit scharfer Munition gearbeitet?

Yvonne Catterfeld: Nee, das wollten wir machen, aber ich habe aus Reflex jedes Mal gezwinkert. Ich war aber ohnehin stark ausgelastet mit dem Kampftraining und der Vorbereitung auf die Figur, dass ich gar nicht so viel Zeit fürs Schießtraining hatte.

Wie viele blaue Flecken gab's denn beim Training?

Yvonne Catterfeld: Oh, ich hatte einige. Die nimmt man aber gerne hin und spürt sie auch nicht so. Was ich aber gespürt habe, war ein unglaublicher Adrenalin-Kick. Bei einem Schlag in der Kampfszene bin ich mit dem Nacken gegen die Bett-Kante gefallen. Das war aber gar nicht in der Choreographie vorgesehen, alle Umstehenden wollten schon sorgenvoll zu mir rennen, und die Umstehenden gucken mich an, als wollten sie sagen, oh je, was ist denn da passiert. Aber ich habe mit einem Blick signalisiert gesagt, ist schon okay, spielt alle weiter. Sieht daher auch verdammt echt aus.

Dauerten die Dreharbeiten wegen Ihrer Sportverletzungen länger?

Yvonne Catterfeld: Nein, ich musste da durch. Man hatte mir vor Drehbeginn ein Double für einige Szenen angeboten. Das wollte ich aber nicht (lacht).

Schauspieler Yvonne Catterfeld und Richy Müller während eines Pressetermins zum Sat1-Fernsehfilm - Schatten der Gerechtigkeit; Foto: Imago
Schauspieler Yvonne Catterfeld und Richy Müller während eines Pressetermins zum Sat1-Fernsehfilm - Schatten der Gerechtigkeit; Foto: Imago © imago stock&people

Drehen wir's mal um. Musste Ihr Partner Richy Müller auch hart im Nehmen sein? So wie Sie Ihre Kampfszenen geschildert haben, hörte sich das an, als hätten Sie Spaß daran gehabt, ihm eine zu zimmern…

Yvonne Catterfeld: Ja (lacht). Ich hatte einen Riesenspaß daran.

Können Sie das Training auch zur Selbstverteidigung nutzen?

Yvonne Catterfeld: Nee, nee, dazu müsste ich das Training schon regelmäßig machen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich das machen sollte. Denn dann kriegte ich richtig dicke Muskelpakete, und ich weiß nicht, ob ich das mit meinem Frauenbild zusammenbringen kann. Andererseits muss ich Ihnen sagen: Wenn man wirklich angegriffen wird, kann man Kräfte freisetzen, von denen man noch nichts ahnt.

Michelle Obama hat da keine Ängste. Die Gattin des US-Präsidenten trägt sogar schulterfreie Tops.

Yvonne Catterfeld: Ich finde sie großartig. Ich finde die Diskussion um ihre nackten Schultern etwas affig. Ich finde es gut, dass sie sich so selbstbewusst zeigt. Diese Frau hat einfach Klasse.