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Eines wird es bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver, Kanada, nicht geben: Schnee, Bildschirmschnee. Die Tage des analogen Fernsehens sind gezählt. Vielmehr startet am kommenden Freitag bei ARD und ZDF die Ära der superscharfen Bilder im Regelbetrieb. HDTV, tönen die gebührenfinanzierten Sender, biete „ein TV-Erlebnis in neuer Qualität“.
Der Startschuss für das Winterspektakel in den kanadischen Rocky Mountains fällt um 18 Uhr im Ersten. Michael Antwerpes moderiert die ersten Bilder aus Kanada, und bereits gegen 19 Uhr serviert das Erste Live-Bilder von der Qualifikation der Skispringer, kommentiert von Tom Bartels. Gerhard Delling meldet sich von der Eröffnungsfeier. Zudem ist er das Gesicht von „Olympia extra“. Die erste olympische Nacht dauert bis Samstagmorgen um 6.20 Uhr.
ARD und ZDF übertragen, wie gewohnt, im täglichen Wechsel von der Jagd auf Edelmetall.
Zeitverschiebung ist kein Problem
Die Zeitverschiebung von neun Stunden ist für das deutsche Fernsehen kein Problem. Viele in Deutschland attraktive Wettbewerbe, darunter Quoten-Gigant Biathlon, werden zwischen Flensburg und Füssen abends zur besten Sendezeit live übertragen. Beispiel Biathlon: Die Wettbewerbe beginnen in Kanada jeweils um 10 und 13 Uhr – und sind deshalb in Deutschland ab 19 und 22 Uhr zu sehen.
In den olympischen Abend steigen die Öffentlich-Rechtlichen stets gegen 18 Uhr mit Zusammenfassungen ein.
Als Teamchef von ARD und ZDF fungiert Wolf-Dieter Jacobi. Die Moderation bei „Olympia live“ teilen sich Michael Antwerpes und Claus Lufen. Von den Wettkämpfen berichten Valeska Homburg, Franziska Schenk, René Kindermann und Wolfgang Nadvornik. Das Deutsche Haus ist Waldemar Hartmanns Revier. Peter Großmann fasst den Sport im „Morgenmagazin“ zusammen. Herr des Sports in den Nachrichten: Thomas Roth.
Michael Bublé wirbt für seine Heimatstadt
Als Experten verpflichteten die Öffentlich-Rechtlichen Katarina Witt, Ricco Groß, Markus Wasmeier, Peter Schlickenrieder, Dieter Thomas und, als einzigen Nichtsportler, Wetter-Mann Jörg Kachelmann. Ach ja, und Vancouvers Musik-Star Michael Bublé darf in einer ZDF-Kolumne für seine Heimatstadt werben,
Erstmalig gibt es übrigens eine sogenannte trimediale Redaktion. Sie liefert Bilder und Berichte für Fernsehen, Hörfunk und Internet. Schaltstelle innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen ist der MDR.
In Halle, Sachsen-Anhalt, werden die Hörfunk-Übertragungen geplant – für insgesamt 40 ARD-Wellen mit republikweit 26 Millionen Hörern. In Leipzig, Sachsen, werden die Beiträge für das Fernsehen abgestimmt – und fürs Netz. Zum Service für Hörgeschädigte gehören Untertitel für mehr als 140 Sendestunden.
Die Öffentlich-Rechtlichen erhoffen sich von dem umfangreichen Angebot einen Quoten-Schub – vor allem beim jungen Publikum, das die Kost von ARD und ZDF sonst nur in Maßen schätzt.
Die Winterspiele finden aber auch im Privatfernsehen statt – bei Eurosport. Der Münchner Sender verspricht 400 Stunden Programm, bis zu 15 Stunden täglich live. HD-Bilder bieten die Münchner auch – aber nur im Rahmen des Sky-Bezahlpakets.