Berlin. Sänger Helge Schneider brach kürzlich ein Konzert unter Corona-Regeln ab. Querdenker? Denen erteilt er bei “Maischberger“ eine Absage.
- Bei "Maischberger" war Helge Schneider zu Gast
- Er sorgte zuletzt bei einem Konzert für Aufregung
- Helge Schneider distanzierte sich von den "Querdenkern"
Was kommt bei der Bundestagwahl heraus? Eine mögliche Koalition von Sozialdemokraten, Grünen und Linkspartei wurde am Mittwochabend bei „Maischberger“ heiß diskutiert. Auf den Wahlkampf-Angriff von Angela Merkel in Richtung SPD angesprochen, erklärte Kabarettist Urban Priol: „Die Aufregung habe ich nicht verstanden, denn es war endlich mal was los in der Bude.“ Er werde die Kanzlerin nach Ende ihrer vierten Amtszeit nicht vermissen, wünschte sich außerdem eine Begrenzung sämtlicher Mandate auf zwei Jahre. Lesen Sie auch: Umfrage: Auch Allensbach sieht SPD erstmals wieder vor Union
ARD-Journalist Michael Stempfle sagte zur Diskussion um einen Linksruck und in Richtung Union: „Ich glaube es geht darum, weil man nicht mehr schafft, bestimmte Themen in den Vordergrund zu rücken, dass man mit so grundsätzlichen Tendenzen arbeitet. Aber die große Angst vor dem Kommunismus steckt da nicht dahinter.“ Und auch grundsätzlich schien der CDU-Wahlkampf bei Maischbergers Gästen bislang nicht gut anzukommen. Auch interessant: TV-Vierkampf nach dem Triell: Darum geht es am Montag
"Maischberger" - das waren die Gäste
- Katharina Schulze (B'90/Grüne, Fraktionsvorsitzende in Bayern)
- Markus Blume (CSU Generalsekretär)
- Helge Schneider (Entertainer und Musiker)
- Urban Priol (Kabarettist)
- Susanne Gaschke ("Welt"-Journalistin)
- Michael Stempfle (ARD-Journalist)
Maischberger: Journalisten kritisieren CDU-Wahlkampf und Laschet
CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet hatte zuletzt mit einem sogenannten Zukunftsteam für Aufregung gesorgt. Dazu sagte ARD-Journalist Michael Stempfle: „Das Team Zukunft kommt wahnsinnig spät.“ Lobend erwähnte er allerdings die Aufnahme des Terrorismus-Experten Peter Neumann, den Stempfle für einen echten Fachmann und Zugewinn für den Wahlkampf hielt. Lesen Sie hier: Doku zeigt den "Weg zur Macht" von Baerbock, Scholz, Laschet
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„Welt“-Journalistin Susanne Geschke kritisierte Armin Laschet. Ihrer Meinung nach hätte Laschet die „neue Union“ nach der Ära Merkel besser verkaufen müssen. „Die Union hat sich sehr schwach gezeigt, Grenzen zu ziehen, sehr viel SPD-Politik einfach mitgemacht. Aber die grüne Basis ist nach wie vor stark für ein linkes Bündnis. Ich stelle mir rot-grün-rote Verhandlungen leichter vor als Verhandlungen für die Ampel.“ Auch interessant: Das nächste TV-Triell: Alles, was man wissen muss
Maischberger: Wahlkampfduell zwischen CSU-Generalsekretär und Grünen-Politikerin
Wie sehr der Wahlkampf nun an Fahrt aufnimmt, wurde in der Talkshow auch im Wahlkampf-Duell von Katharina Schulze, Grünen-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, und CSU-Generalsekretär Markus Blume deutlich. Moderatorin Sandra Maischberger zählte zahlreiche klimapolitische Ziele des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) auf, unter anderem den vorgezogenen Kohleausstieg im Jahr 2030 (statt 2038). Lesen Sie mehr: SPD-Kandidat Olaf Scholz hat leichtes Spiel in der Wahlarena
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„Wofür braucht es denn noch die Grünen, wenn der Söder selbst so grün ist?“, wollte Maischberger von Schulze wissen. Sie sagte: „Wenn man dann genauer hinschaut und an der grünen Fassade kratzt, dann sieht man sehr schnell das nichts dahinter ist. Bayern hat ein sehr unbestimmtes Klimaschutzgesetz.“ Ihr Fazit: Viel heiße Luft, wenig dahinter. Mehr zum Thema: Der Postill-O-Mat hilft ironisch bei der Wahlentscheidung
Maischberger: CSU-Politiker Blume kritisiert grüne Politik
Markus Blume entgegnete: „Egal wo man hinschaut, Klimaschutz ist in der Bevölkerung eines der zentralen Themen. Am Ende sind die Taten entscheidend und Fakt ist, wenn wir auf erneuerbare Energien schauen: Bayern ist das Erneuerbare-Energien-Land Nummer eins.“ Er zog den Vergleich mit Baden-Württemberg, ein grün-regiertes Bundesland, bei dem es jedoch wenig vorangehe.
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Auch das in Baden-Württemberg kürzlich eingeführte Meldeportal für Steuerbetrug kritisierte Blume und sprach von einem „Grundmisstrauen gegenüber dem Bürger“. Auch über eine „Klimasünder-Meldedatei“ spekulierte er und fragte: „Was kommt denn als nächstes?“ Grünen-Politikerin Schulze konterte: „Baden-Württemberg hat etwas digitalisiert, da ist die Verwaltung schon etwas weiter wie in Bayern.“
Maischberger: Helge Schneider äußert sich zu abgebrochenem Konzert
Zum Ende der Sendung begrüßte Moderatorin Sandra Maischberger den Entertainer und Musiker Helge Schneider, der zuletzt mit einem Konzertabbruch in Augsburg für Aufsehen sorgte. Im Nachhinein stellte sich raus, dass der Künstler fälschlicherweise umherlaufende Kellner für Zuschauer gehalten hatte. Das Gewusel störte ihn während seines Auftritts.
„Das ist sofort falsch interpretiert worden“, erklärte Schneider. Den Zuspruch aus der Querdenker-Szene habe er so im Sommer anfangs gar nicht mitbekommen. Er sagte: „Das Internet ist ja voll von irgend so einem Mist, da guck ich doch nicht da rein.“ Lesen Sie auch: "Querdenker"-Professor auf Corona-Station bleibt unbelehrbar
Schneider betonte, dass der Konzertabbruch sich nicht auf Corona-Maßnahmen bezogen habe. Stattdessen sei ihm das Konzept des Konzerts unter Corona-Bedingungen nicht bekannt gewesen. In Richtung Querdenker-Szene sagte Schneider: „Die brauchen sich nicht zu bemühen um mich, ich schließ' mich keiner Organisation an dieser Art.“ Lesen Sie mehr: Nena feiert mit Querdenkern - nun meldet sie sich zu Wort
Letzte Woche bei "Maischberger": Kritik an Laschet als "Verlierer der Woche"