Hamburg. Ex-“Tagesschau“-Sprecherin Dagmar Berghoff moniert die Bezahlung der ARD-Moderatoren. Verlassen viele von ihnen deshalb nun den Sender?
- Die ARD muss derzeit mit mehreren Wechseln ihre Spitzen-Moderatoren und Moderatorinnen umgehen
- Pinar Atalay wechselt zu RTL, wo Ex-"Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer eine zweite Karriere beginnt
- Linda Zervakis verlässt außerdem die "Tagesthemen" und geht zu ProSieben
- "Tagesschau"-Legende Dagmar Berghoff vermutet, dass die Wechsel auch am Gehalt liegen
Aktuell muss die ARD gleich mehrere schmerzliche Abgänge verkraften: "Tagesthemen"-Sprecherin Pinar Atalay wechselt zu RTL, wo auch Ex-Chefsprecher Jan Hofer eine zweite Karriere startet. Und "Tagesschau"-Sprecherin Linda Zervakis geht zu ProSieben.
Woran liegt es, dass es derzeit so viele Moderatoren der öffentlich-rechtlichen Sender hin zu den privaten zieht? Dagmar Berghoff, die erste "Tagesschau"-Sprecherin überhaupt, hat eine klare Vermutung.
"RTL und Sat.1 zahlen natürlich viel mehr als die ARD - das ist gar kein Vergleich", sagte die 78-Jährige den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Wenn man überlegt, dass man für eine 20-Uhr-Ausgabe 257,35 Euro bekommt, ist das schon wenig Geld."
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Dagmar Berghoff: Erste Sprecherin der "Tagesschau"
Auch das ZDF zahle "wesentlich mehr als die ARD." Zudem seien die Sprecher dort auch fest angestellt, während die "Tagesschau"-Sprecher bei der ARD als Freie arbeiten würden.
Berghoff war die erste Sprecherin der Hauptnachrichtensendung im Ersten. "Als ich meine erste 'Tagesschau' machte, an dem 16. Juni vor 45 Jahren, war noch ein zweiter 'Tagesschau'-Kollege mit im Studio", sagte sie den Zeitungen.
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Sie habe erst später den Grund dafür erfahren: Der Mann sei dort gewesen, "um einzuspringen, falls ich als erste Frau der 'Tagesschau' zusammenbrechen sollte oder nicht weiterreden könnte - das ist heute unvorstellbar."
(amw)