In der Serie „Upload“ können Reiche ihr Bewusstsein in ein digitales Leben nach dem Tod hochladen. Für einen Programmierer hat das schwere Folgen

Nathan (Robbie Amell) ist Programmierer und ein bisschen selbstverliebt. Statt sich seiner Arbeit zu widmen, lebt er lieber in den Tag hinein. Eines Tages baut das eigentlich unfehlbare vollautomatische Auto, in dem er sitzt, einen Unfall. Nathan steht vor der Wahl: soll er sich operieren lassen und dabei riskieren zu sterben, oder soll er sich hochladen lassen in den Upload?

Denn Nathan lebt in einer Zukunftsvision, in der das Bewusstsein dem Tod entkommen kann, indem es digitalisiert wird. Nathans neue Freundin Ingrid (Allegra Edwards) hat Zugang zum teuersten Uploadprogramm, dem „Lake View“, wo sie mit ihm die Ewigkeit verbringen will. Und sie setzt ihn unter Druck, dem Upload zuzustimmen. Die digitale Welt ist jedoch nicht so rosig wie erhofft. Überall locken kostenpflichtige Extras, für die Nathan auf das Konto seiner Freundin angewiesen ist. Und auch einige Erinnerungsdaten waren korrumpiert und konnten von Nathans Kundenbetreuerin Nora (Andy Allo) beim Upload nicht übertragen werden. So erinnert er sich einfach nicht mehr daran, was er programmiert hat, als er noch lebte.

Die Erinnerungen sind in „Upload“ der Schlüssel

Im Diesseits löscht ein Unbekannter weitere Teile dieser Erinnerungsdaten. Doch im Jenseits kommt Nathan wieder darauf, was er programmiert hat: die Möglichkeit, dass jeder selbst seinen eigenen Upload für sich und seine Familie gestalten kann – kostenlos. Er erzählt das seinem Nachbar, der lachend erwidert: „Also wurdest du ermordet!“. Auch im Diesseits verdichten sich die Hinweise darauf, dass Nathans Tod kein Unfall war.

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Die digitale Welt von Lake View ist mit viel Liebe gestaltet. Kleine Grafikfehler, Ruckler, verlangsamte Bildraten, oder Stempel auf den Blättern der Bäume geben immer wieder Hinweise auf das digitale Jenseits. Mittels Bugs lassen sich die Beschränkungen umgehen. Aber die Traumwelt wird auch etwas konkreter, etwa wenn die Tiertherapie nicht aus Hundestreicheln besteht, sondern aus einem sprechenden Therapeuten im Hundekörper.

Kapitalismuskritik nach dem Tod

Die Serie stammt von Greg Daniels, der schon für „Parks & Recreation“ und „The Office“ schrieb. Neben dem Sci-Fi-Element des digitalen Jenseits, das in seiner Ausgestaltung stark an „Downsizing“ aus dem Jahr 2017 erinnert, ist „Upload“ aber vor allem eine subtile Kritik an aktuellen technologischen Entwicklungen im Kapitalismus.

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Dazu dient vor allem die Darstellung des Diesseits in der Zukunft und dem Leben von Kundenbetreuerin Nora. Ob im Privatleben oder im Job, Nora muss ihre Bewertungen immer im Blick halten. Selbst für kleinste Wohnungen haben die Kundenbetreuerinnen mehrere Jobs. Gerade das Gegenüber von digitalem Luxusleben und armutsgebeutelter Realität führt so manche Entwicklung ins Absurde.

Upload
10 Folgen, je ca. 30 Min.
Onlinestreaming, Amazon Prime Video, Wertung: 4 / 5 Punkten