Dortmund. Ian Somerhalder kommt zur German Comic Con nach Dortmund. Wir haben mit ihm über seine neue Netflix-Serie „V-Wars“ und den Klimaschutz gesprochen.

Ian Somerhalder ist vielen bekannt als böser Vampir Damon Salvatore aus der Fantasy-Serie „The Vampire Diaries“. Der 40-Jährige ist dem Vampir-Dasein mittlerweile entwachsen – und versucht lieber, die Welt zu retten. In der neuen Netflix-Serie „V-Wars“ geht es genau darum. Die Hauptfigur Dr. Luther Swann will eine Infektionskrankheit eindämmen, die die Menschheit zu Blutsaugern macht. Dahinter steckt aber mehr als das bloße Zähnezeigen, sondern wichtige Themen unserer Gesellschaft. Die Serie wird der Amerikaner am Wochenende bei der German Comic Con in Dortmund vorstellen. Warum der Schauspieler sich außerdem so für den Klimaschutz einsetzt und die „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland für eine gute Sache hält, hat er Katrin Simoneit im Interview verraten.

Sie werden zum ersten Mal bei der German Comic Con in Dortmund dabei sein. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Auf die Fans. Ich liebe Deutschland und freue mich darauf, zurück zu sein. Ich werde zwar die gesamte Zeit von der Landung bis zum Abflug arbeiten, aber die Region ist so wunderschön und mittlerweile kenne ich mich schon ganz gut aus. Am meisten freue ich mich auf die Fans und darüber, dass ich über meine neue Serie „V-Wars“ sprechen kann.

Sie feiern Ihren Geburtstag auf der Comic Con. Was haben Sie für Pläne für den Tag?

Ich werde an meinem Geburtstag mit den Fans sprechen und viel Zeit mit Ihnen verbringen. Das ist das Einzige, das ich dieses Jahr plane. Ich freue mich schon darauf.

„V-Wars“ ist Ihre neueste Serie, dieses Mal auf Netflix. Parallel dazu feiert „The Vampire Diaries“ in diesem Jahr den 10. Geburtstag. Mögen Sie es, mit dem Vampir-Motiv zu arbeiten oder wieso haben Sie sich wieder für dieses Thema entschieden? Haben die Menschen noch Freude an dieser Art von Fantasy?

Interessante Frage… Ich glaube, dass die Serie anders an das Thema herangeht. Dieses Genre war so gut zu mir und hat Millionen Menschen auf der ganzen Welt toll unterhalten. „V-Wars“ ist eine bodenständigere Form vom Vampir-Motiv, da es um wissenschaftliche und medizinische Grundlagen geht – ein frischer Blick auf das Genre, sozusagen. Ich glaube, das wird die Leute mitreißen.

Die Vampire sind nicht übernatürlich, sondern durch die Infizierung mit einer Krankheit so geworden. Meine Figur, Dr. Luther Swann, ist ein renommierter Forscher von Infektionskrankheiten und will die Menschheit vor dem Untergang retten. Es geht in der Serie also um relevante Themen der heutigen Zeit: Klimawandel, Grenzen, Rassismus, Krankheiten, Angst und Politik und wie all das durch unsere Smartphones uns psychisch belastet. In der ersten Staffel werden vor allem die Charaktere vorgestellt und die Weichen gelegt für eine globale Reise um eine dramatische Krise der Menschen abzuwehren. Ich bin schon sehr gespannt darauf, die Buchvorlage weiter umzusetzen.

Wie war es, dieses Mal keinen Vampir zu spielen? Vermissen Sie es, die Zähne zu fletschen?

Die neue Serie „V-Wars“ startet im Dezember auf Netflix. Auch hier spielen Vampire wieder eine Rolle.
Die neue Serie „V-Wars“ startet im Dezember auf Netflix. Auch hier spielen Vampire wieder eine Rolle. © Netflix

Ich hatte großes Glück, acht Jahre Damon Salvatore in „The Vampire Diaries“ zu spielen. Er war lustig, sexy, gefährlich – und wenn wir ehrlich sind, ein Arsch. Aber jeder hat ihn geliebt weil er in gewisser Weise verletzlich war. Dr. Swann hat ähnlich wie Damon auch Superkräfte, aber ganz andere. Er zeichnet sich dadurch aus, ein guter Vater, Wissenschaftler und Ehemann zu sein. Ein ganz normaler Typ, der in seinem Alltag ein Superheld ist. Swann ist ein guter Mensch, der sein Kind jeden Tag zur Schule fährt, bevor er sich im Labor den Kittel anzieht. Er trinkt Bio-Kaffee, geht joggen und zieht bequeme Sachen an. Doch Swann ist kein normaler Held, hinter der Normalität des Alltags verbirgt sich ein Mann mit Konflikten. Es war sehr spannend, das herauszuarbeiten.

In „V-Wars“ sind Sie nicht nur Schauspieler, sondern haben auch Regie geführt. War das ein Traum von Ihnen?

Auf jeden Fall! Eins meiner liebsten Dinge ist es, ein Skript für eine Folge zu lesen, jedes Wort durchzugehen, mit Schauspielern zu arbeiten, die Kulisse zu gestalten, die Kostüme auszusuchen und mit Kameraperspektiven zu spielen. Es ist ein großes Geschenk, bei einer Serie oder einem Film Regie führen zu können.

Sie setzen sich sehr für den Klimaschutz und die Meere ein. Die „Fridays for Future“-Bewegung setzt sich ebenfalls dafür ein und fordert politische Handlungen ein. Sind Demonstrationen von Jugendlichen sinnvoll? Können sie etwas ändern?

Unsere Zeit ist ein fundamental wichtiger Moment für die Jugend auf der ganzen Welt. Überall stehen junge Menschen auf und kämpfen für den Klimaschutz und eine bessere Zukunft mit sauberer Luft, sauberem Wasser und unbedenklichem Essen. Auch wenn ich die Struktur der Bewegung nicht kenne, ist die Antwort klar: JA! Das ist groß, positiv und dringend nötig. Aber die Organisation muss stimmen.

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Ihr müsst wissen, gegen wen ihr antretet, welche Großkonzerne etwas an ihrer Firmenpolitik ändern könnten, um den Klimawandel nicht weiter voranzutreiben. Die Verzahnung von Politik und Wirtschaft ist ebenfalls wichtig. Sobald man weiß, wer die großen Spieler sind, kann gehandelt werden. Außerdem ist es unabdingbar, dass wir alle zu klügeren Konsumenten werden: Das ist unsere größte Waffe. Wir wollen die Regeneration der Erde. Dazu müssen wir verstehen, dass wir als Konsumenten den Markt bestimmen. Wir haben es in der Hand, die richtigen Menschen zu wählen und die falschen Firmen nicht mehr zu unterstützen.

Nachhaltigkeit ist gut und schön, aber wir sollten uns auf Regeneration konzentrieren.

Wenn jeder junge Mensch auf dieser Welt darauf achten würde, wo sein Essen herkommt, dass es von Bauern kommt, die gut mit der Erde umgehen, dann würde sich die Klimakrise zerstreuen und die Erde könnte sich wieder abkühlen. Ich habe den Film „Kiss the Ground“ mitproduziert, der sich genau mit dieser Thematik beschäftigt. Wie gehen wir mit der Erde um? Wo kommt unser Essen her? Dafür habe ich auch in Afrika gedreht und es hat mein Leben und meine Denkweise verändert. Die Antwort ist simpel und liegt direkt zu unseren Füßen. Wir Konsumenten müssen nur danach handeln. Ich bitte euch da draußen: Organisiert euch, setzt Ziele und macht es möglich, zum Wohl aller!

Was sind Ihre persönlichen Ziele für die nächsten Jahre? Und was für Filmprojekte stehen noch an?

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Ich arbeite seit 18 Monaten hart an der ersten Staffel von „V-Wars“ und natürlich folgt auch eine zweite. Das wird viel Zeit in 2020 in Anspruch nehmen. Außerdem habe ich eine Bourbon-Firma mit Paul Wesley, meinem Serienkollegen von „The Vampire Diaries“ gestartet. Das wollten wir schon lange machen, schließlich sind die Vampir-Brüder für eins bekannt (vom Streiten und den Versuchen, sich gegenseitig umzubringen, mal abgesehen): Bourbon trinken. Wir wollten es schon während der Dreharbeiten machen, haben es aber hinten angestellt, weil die Arbeit zu viel geworden wäre. Wir wollten es richtig machen und uns komplett darauf einlassen. Nun, die Zeit ist jetzt gekommen. Das Produkt wird weltweit vorgestellt und wir beide werden hinter der Theke stehen und wie Tom Cruise und Michael Caine in „Cocktail“ gemütlich etwas trinken.

Einen Teil der Erlöse wollen wir dann in etwas investieren, was uns beiden wichtig ist: Regenerative Landwirtschaft, die den Kohlenstoff aus der Luft wieder zurück unter die Erde bringt, wo er hingehört. Ich hoffe, dass mein Film „Kiss the Ground“ viel Aufmerksamkeit bekommt, eine Oscar-Nominierung zum Beispiel, nur damit ihn viele Menschen sehen können.

Außerdem habe ich die Firma „Immortal Rituals“ mitgegründet, die gesunde Getränke aus guten Zutaten herstellt. In gute Landwirtschaft investieren zu können, ist mir unglaublich wichtig. Wer investiert sonst in so etwas? Die meisten bekommen ihren Hintern nicht hoch – also mache ich das. Ich hoffe auf eine gesündere und positivere Zukunft für unsere Kinder und Enkel.

>>> German Comic Con - Die Infos

Termin und Karten:

Termin: 7.+8.12. Messe Dortmund, Rheinlanddamm 200. Sa 9-19 Uhr, So 9-17 Uhr. Early Entry (nur noch für So erhältlich) an beiden Tagen ab 8 Uhr.

Karten: Tagesticket Sa 42 €, So ab ca. 37 € (Ki. ca. 16 €), Wochenendticket (nur noch für Kinder 6-12 J.) ca. 21 €. Infos auf www.germancomiccon.com.

Einlass und Anfahrt:

Der Einlass erfolgt über das neue Einlassforum NORD. Hier wird es separate Schlangensysteme für Tagestickets, Wochenendtickets sowie VIPs und Early-Entry-Tickets geben. Besitzer von VIP-Tickets und Early Entry Tickets haben bereits ab 8 Uhr Zutritt zum Event. Alle Besucher mit einer Tageskarte oder einem Wochenendticket haben ab 9 Uhr Zutritt.

Anfahrt mit dem Auto:

Direkter Anschluss durch die B1 (A40) an die Autobahnen A / A45 / A2 / A42 / B1 (A44). Autofahrer sollten ins Navi die Zieladresse „Rheinlanddamm 200“ oder das Sonderziel „Westfalenhalle“ eingeben.

Anfahrt mit der Bahn:

Mit den U-Bahnlinien U45 (Richtung Westfalenhallen) oder U46 (Richtung Westfalenhallen) bis Haltestelle „Westfalenhallen“. Alternativ U42 (Richtung Hombruch) bis Haltestelle „Theodor-Fliedner-Heim“.