Essen. Donald Trump als Witzfigur, ein weißhaariger Hexer und ein Buchhändler als Stalker: Die Serienstarts bei Netflix und Co. im Dezember.
Donald Trump als Witzfigur, ein Wiedersehen mit Mrs. Maisel und ein potentieller Nachfolger von „Game of Thrones“: Wir stellen die wichtigsten Neuerscheinungen vor, die im Dezember bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen starten.
„The Marvelous Mrs. Maisel“ (ab 6.12., Amazon) – Sie ist süß, frech, komisch – und fantastisch angezogen: Midge Maisel, die hinreißende Heldin dieser unwiderstehlichen Comedyserie. Jetzt startet die dritte Staffel über die 50er-Jahre-Hausfrau, die zu einer der ersten Stand-up-Komikerinnen der USA wird. Eine große Tournee führt Midge (Rachel Brosnahan) unter anderem nach Miami und Las Vegas – sie erlebt Höhen und Tiefen, während ihre erzkonservativen Eltern daheim immer noch nicht verstehen, was da gerade passiert.
Die neue Staffel der bonbonbunten, mit Preisen überhäuften Emanzipationsgeschichte ist wieder eine fabelhaft ausgestattete, beschwingte, pfiffige und warmherzige Zeitreise. Vorläufig gibt es die acht neuen Folgen nur auf Englisch mit Untertiteln, die deutsche Fassung startet erst im Februar.
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„Silicon Valley“ (ab 10.12., Sky Atlantic HD) – Eine schräge Truppe schrulliger Computernerds, die wie einst Bill Gates aus ihrer Garagenfirma ein Milliardenimperium machen wollen: Die originelle Comedyserie „Silicon Valley“ um den linkischen Start-up-Unternehmer Richard (Thomas Middleditch) startete 2014 als großartig überspitzter Blick hinter die Kulissen der überhitzten IT-Branche.
Diesmal scheint es Programmierer Richard endlich nach oben geschafft zu haben, doch der Erfolg überfordert das Team seiner Firma. Es ist der Abschluss einer Serie, die eigentlich schon vor zwei Jahren auserzählt war.
Macht und Magie, Intrigen und Schlachten
„Our Cartoon President“ (ab 17.12., Sky Atlantic HD) – Es ist leicht, sich über Donald Trump lustig zu machen – und gerade deshalb ist es schwer, mit einer Präsidenten-Comedy überhaupt aus der Masse herauszuragen. Der Satiriker Stephen Colbert hat mit seiner Trump-Trickreihe schon für Aufmerksamkeit gesorgt, jetzt veralbert eine zweite Staffel den Alltag im Weißen Haus – dabei bekommen neben Trump, seiner Familie und vielen Mitarbeitern auch demokratische Präsidentschaftsbewerber ihr Fett weg.
In der ersten von neun halbstündigen Episoden ruft der US-Präsident den nationalen Notstand aus – nicht etwa um seine Mauer nach Mexiko zu finanzieren, sondern um einen Trump-Tower in Moskau zu errichten. Der Persiflage fehlt leider zu oft der rechte Biss.
„The Witcher“ (ab 20.12., Netflix) – Ein schmucker blonder Krieger wird tief im Wald von einem riesigen Spinnenmonster angegriffen. Doch er schwingt kühn sein Ritterschwert, und die Bestie ist Geschichte – Hexer Geralt (Henry Cavill) kann zum nächsten Abenteuer aufbrechen: Die neue Fantasyserie „The Witcher“ basiert auf der Romanreihe „Die Geralt-Saga“ und zählt zu den Produktionen, die als Nachfolger von „Game of Thrones“ gehandelt werden.
Auch hier geht es um Macht und Magie, Intrigen und Schlachten in einer mittelalterlich anmutenden Welt zwischen Schwert und Schänke. Dennoch hinkt der Vergleich, denn die neue Produktion geizt zwar weder mit Blut noch nackter Haut, doch dem Spektakel fehlt es an Seele. Netflix ist trotzdem zuversichtlich und hat schon eine zweite Staffel bestellt.
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„You“ (ab 26.12., Netflix) – Für die Liebe geht er buchstäblich über Leichen: Joe (Penn Badgley), der ruhige und harmlos wirkende Buchhändler aus New York, der aber ein mörderisches Doppelleben als irrer Stalker führt. In der ersten Staffel der hochspannenden und unterhaltsamen Netflix-Serie „You – Du wirst mich lieben“ tötete er jeden, der seiner Liebe zur schönen Guinevere im Weg stand, und dann sie selber.
In der zweiten Staffel ist Joe in Los Angeles untergetaucht und will sich ändern – doch schnell verfällt der gruselige Anti-Held in alte Gewohnheiten, und wieder spioniert er seine Opfer in den sozialen Medien aus. „You“ ist auch in der zweiten Staffel hochgradig fesselnd und bisweilen komisch.