Dortmund. . Im Streit um den Dortmunder Tatort deutet sich Entspannung an. Die Beteiligten wollen sich demnächst treffen. Vielleicht sogar „auf ein Pilsken“.
Im Streit um den Dortmunder Tatort deutet sich Entspannung an. Angeblich wollen die Beteiligten demnächst treffen. Vielleicht sogar „auf ein Pilsken“. Zuvor hatte Buhrow einen Antwortbrief an den Oberbürgermister geschrieben, in dem er auf die harsche Kritik am Dortmunder Tatort reagierte. Nach der jüngsten Folge hatte Sierau zu viele Klischees und Realitätsferne beklagt. Solche Filme würden dem Image Dortmunds schaden, zeigte sich der Politiker überzeugt und regte an, die TV-Ermittler „vorzeitig in den Ruhestand zu schicken“.
Ein Tatort, konterte der WDR-Intendant daraufhin, habe nicht die Aufgabe, das Image einer Stadt oder einer Region aufzupolieren. Die Freiheit der Kunst sei ein hohes Gut. Und „erstaunt“ habe er zur Kenntnis genommen, dass Sierau gleich den ganzen Dortmunder Tatort loswerden wolle.
Jörg Hartmann, der in der Reihe den Hauptkommissar Faber spielt, hat sich mittlerweile in der Bild-Zeitung ebenfalls zum Streit geäußert. Der Tatort sei Fiktion, das dürfe man nicht vergessen, gibt der gebürtige Herdecker zu bedenken. Der Vorschlag, die Dortmunder Tatorte einzustellen, so Hartmann weiter, treffe ihn „schon persönlich“. Deshalb würde Hartmann gerne „Dampf aus dem Kessel nehmen“. „Herr Sierau kann gerne mit mir ein lecker Pilsken trinken.“ Dann könne man sich unterhalten.
Auch Sierau zeigt Gesprächsbereitschaft. Er werde, bestätigt Stadtsprecher Frank Bußmann, den Antwort-Brief des WDR-Intendanaten „zum Anlass für ein Gespräch mit Tom Buhrow nehmen“. In diesem Gespräch – Ort und Zeit stehen noch nicht fest - soll es um das Thema Freiheit der Kunst gehen. Die wolle Sierau nicht beschneiden, aber künstlerische Freiheit müsse andererseits auch Respekt vor Städten, ihren Bewohnern und den Gegebenheiten vor Ort beinhalten. „Freiheit bedeutet auch Verantwortung“, so Sierau.
Dem Oberbürgermeister sei, sagt Bußmann, daran gelegen, diesen Dialog zu führen und würde sich freuen, wenn Tom Buhrow nach dem persönlichen Austausch eine Einladung zum öffentlichen Dialog nach Dortmund annehmen würde.
Jörg Hartmann blickt dann auch schon wieder nach vorne: „Wir wollen noch eine Weile was machen, was erzählen“, sagt er in der Bild-Zeitung und stellt gleichzeitig klar: Keiner von uns will das Ruhrgebiet oder Dortmund schlecht machen.