Berlin. Die achte Staffel nimmt Fahrt auf. Und es zeigt sich: Eine gute Stimme allein reicht nicht – eine Sache ist am Ende entscheidend.
Allein schon dieser Name. Eros Atomus Isler. Ja, so heißt er wirklich. Klingt ganz besonders – und der 18-Jährige, der am Donnerstagabend seinen großen Auftritt bei „The Voice of Germany“ hatte, ist es auch.
Nicht nur, dass er „Bette Davis Eyes“ von Kim Carnes mit seiner rauchig-tiefen Stimme so lässig interpretiert, dass das Cover dem Original in nichts nachstand. Das Besondere ist die Gitarre: Die drehte der Flensburger grundsätzlich so, dass sie auf seinem Schoß liegt. So nutzt er sie dann auch als Drums und Bass. Sieht nicht nur lässig aus – ist es auch.
„Das war ein brutal guter Auftritt“, lobte Mark Forster hinter. „Ganz großes Kino“, stimmte
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zu, der als neuer Juror immer mehr in seine Rolle hinein wächst. Und Yvonne Catterfeld schwärmte: „Du kannst über diese Show hinaus ganz groß werden“.
Zumindest alle Voraussetzungen, um in dieser
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bis zum Schluss dabei zu sein, bringt Eros Atomus Isler mit: die Stimme, der sympathische Auftritt und eine Performance an der Gitarre, die sich von der breiten Masse abhebt.
Eine Stimme, die nach Whiskey und Zigaretten klingt
„The Voice“ nimmt langsam Fahrt auf. Und es zeigt sich immer mehr, dass Talent allein eben nicht reicht. Gut sind alle Kandidaten. Doch wirklich weit kommt nur, wer das besondere Etwas hat. Die Charakter-Sänger eben.
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Zu denen zählt auch Melissa Muamba. Die Kölnerin sagt von sich selbst: „Meine Stimme klingt, als hätte ich drei Flaschen Whiskey getrunken und fünf Packungen Zigaretten geraucht“. Seit sie vier Jahre als ist, wisse sie, dass sie lesbisch ist – und habe immer ihr eigenes Ding gemacht.
„Mein Selbstvertrauen hat mir mein Vater gegeben. Ich konnte sein, wie ich bin“, sagte sie. Und mit „I Would Die For You“ von Prince wählte sie für ihren Auftritt bei „The Voice“ einen schweren Song aus. „Acht von zehn Sänger würden Scheitern an diesen Zeile“, lobte Mark Forster den Auftritt. „Doch du hast es gepackt“.
Man muss kein Model sein, um Erfolg zu haben
Das Schöne an „The Voice“: Die Kandidaten müssen nicht aussehen wie durchgestylte Models, um Erfolg zu haben. Fabian Riaz, 30 Jahre, übergewichtig, ist das beste Beispiel. Mit den langen Haaren, der falsch herum aufgesetzten Mütze und dem ungleichmäßigen Bartwuchs kommt der Magdeburger eher wie der klassische Computerfreak daher – und nicht wie jemand, der mit seiner Stimme die Bühne zum Beben bringt. Doch genau das tat Riaz.
So gefühlvoll, wie er „You Let Me Walk Alone“ von Michael Schulte – übrigens auch eine „The Voice“-Entdeckung – interpretierte, dauerte es nicht lange, bis er die Jury um den Finger gewickelt hatte. Jeder Ton ein Statement. „Du hast es richtig rausgeknallt an den richtigen Stellen“, urteilte Mark Forster.
„Ich ärgere mich jetzt dumm und dämlich“
Doch auch die Jury macht Fehler. Yvonne Catterfeld entschuldigte sich etwa bei Eros Atomus Islar, dem 18-Jährigen mit der Gitarre, dass sie nicht auf den Buzzer gedrückt hat. „Ich dachte, es kommt noch was, und dann war das Lied vorbei“, sagte sie. „Kein Problem“, konterte Islar. „Ich wollte eh nicht zu dir“.
Auch Michael Patrick Kelly überlegte zu lange. „Ich ärgere mich jetzt dumm und dämlich, dass ich nicht gebuzzert habe“, sagte er, nachdem Islar noch eine Zugabe mit seiner Gitarre gab. „Scheiße, scheiße, scheiße“.
Der Ärger ist verständlich. Auf der anderen Seite: Auch Juroren können mal daneben liegen.
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freut’s: Sie haben den 18-Jährigen jetzt einen weiteren einen Top-Favoriten in ihrem Team – und mussten dafür nicht mal viel tun. So einfach kann’s gehen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hatten wir Melissa Muamba mit Kendra Lynne Pilling verwechselt. Das tut uns leid.