Bottrop. . Die 32-Jährige gewinnt 125 000 Euro. Den Gewinn will sie in ein Haus investieren – und der Heimat treu bleiben, sagt sie beim Redaktions-Besuch.

Geschlafen hat Sarah Scherbaum in der Nacht zum Dienstag nicht. Und auch in der Nacht zuvor hat die 32-Jährige kein Auge zugemacht. Dabei hätte sie eigentlich gar keinen Grund gehabt, aufgeregt zu sein. Schließlich wusste sie schon vorher, was alle anderen erst Montagabend bei RTL gesehen haben. Die Bottroperin hat sich bei Günther Jauch 125 000 Euro erspielt. Mit Ende der Ausstrahlung habe das Telefon nicht mehr stillgestanden, die Gratulationen prasselten auf die Bottroperin ein.

Sarah Scherbaum erspielte sich bei Wer wird Millionär eine ordentliche Summe.
Sarah Scherbaum erspielte sich bei Wer wird Millionär eine ordentliche Summe. © RTL

Und als die Schulsozialarbeiterin Dienstagmorgen ihren Dienst in der Realschule in Gelsenkirchen-Schalke antrat, ging es mit den Glückwünschen weiter. Gefühlt sämtliche 681 Schüler wollten ihr gratulieren. „Es gibt niemanden der sich so aufrichtig mitfreuen kann, wie Kinder.“ Wenn auch den meisten die Gewinnsumme viel zu abstrakt ist. „Ich bin immer wieder gefragt worden, warum ich denn noch arbeiten komme.“

Bottroperin gewann viele Sympathien

Um zu kündigen, dazu reicht die Gewinnsumme dann doch nicht, aber ein eigenes Haus in Bottrop wollen sich Sarah Scherbaum und Ehemann Volker schon länger zulegen. Gut, auch dafür wird die Summe allein nicht ausreichen, „aber für junge Leute wie uns ist das schon ein ordentlicher Batzen“, sagt die 32-Jährige aus dem Fuhlenbrock. Dort, auf dem Kalten Eigen, in Stadtmitte oder Vonderort würde sich die Familie gern niederlassen, verrät sie beim Besuch der Redaktion.

Moderator Günther Jauch (r.) mit Sarah und Volker Scherbaum.
Moderator Günther Jauch (r.) mit Sarah und Volker Scherbaum. © RTL

Neben den 125 000 Euro hat die Bottroperin durch ihren TV-Auftritt auch viele Sympathien gewonnen. Die Schulsozialarbeiterin sagt von sich selbst, sie sei nicht auf den Mund gefallen. Das zeigt sich im Gespräch mit der lockeren Gewinnerin und das konnten die Zuschauer am Montagabend erleben. Mit Günther Jauch lieferte sie sich einen Schlagabtausch und zockte sich so durch die Spezialausgabe des Quiz-Klassikers. „Ich hatte das Gefühl, zwischen mir und Günther Jauch stimmte die Chemie“, berichtet sie von der Aufzeichnung. Und auch die Ausstrahlung habe sie in dieser Einschätzung bestärkt.

Der zweite Anlauf in der Show

Doch grundsätzlich seien der Moderator und auch das Team der Sendung daran interessiert, die Kandidaten gut aussehen zu lassen, schildert sie ihren Eindruck. Dabei hatte sie gar nicht mehr mit einem Auftritt in der Show gerechnet. Schließlich sei sie schon einmal Gast im Studio gewesen, habe es dann aber nicht auf den berühmten Stuhl geschafft. „Eine Woche vor der Aufzeichnung der jetzigen Show kam der Anruf, ob ich mir vorstellen könnte, noch einmal am Zocker-Spezial teilzunehmen.“

Am schlimmsten sei die Entscheidungsrunde, wenn es darauf ankommt, welcher Kandidat es in die Mitte schafft. Die Bottroperin hatte Glück, sie beantwortete die Auswahlfrage als einzige richtig. „Danach wurden mir erstmal die Knie weich.“ Und außerdem sei es tatsächlich etwas ganz anderes, ob man vor dem TV mitrate oder auf dem Stuhl. „ Allein die Perspektive, wenn man Günther Jauch auf einmal gegenüber sitzt.“ Ihr größter Albtraum sei gewesen, von 64 000 Euro auf 1000 abzurutschen. Das konnte sie mit der richtigen Antwort verhindern. Weil der Police-Hit „Every Breath you take“ auch als Song über Stalking verstanden werden kann, erspielte sie sich 125 000 Euro und verzichtete auf weitere Zockerrunden.

Eine überzeugte Bottroperin

Bleibt die Frage, was es mit den Wettschulden auf sich hat, die sie bei ihrem Mann hat. Ein Thema, was auch Günther Jauch faszinierte. Die 32-Jährige schmunzelt und erzählt: „Ich zocke gern und wenn ich mir sicher bin, riskiere ich auch viel.“ Deshalb schulde sie ihrem Mann inzwischen rund 2500 Euro, hatte sie im Fernsehen erklärt.

Ganz ernst ist es wohl nicht. Das Geld fließt in den Topf für das gemeinsame Häuschen. Das soll auf jeden Fall in Bottrop stehen, ein Umzug in eine andere Stadt kommt für die überzeugten Bottroper nicht infrage: „Ich habe in vielen Städten im Ruhrgebiet gearbeitet und in Dortmund studiert, verglichen mit den Nachbarstädten ist unsere Stadt klein aber auch friedlich und schön.“ Ach ja, Ehemann Volker wird vom Gewinn dennoch besonders profitieren: „Er wünscht sich eine spezielle Küchenmaschine, die bekommt er.“

>>>ES GALTEN BESONDERE REGELN

  • Anders als bei den klassischen Ausgaben gelten beim Zocker-Spezial der TV-Show ein paar andere Regeln. Dafür steht am Ende ein Hauptgewinn von zwei Millionen Euro.
  • Dafür gibt es aber lediglich eine Sicherheitsstufe bei 1000 Euro und bis einschließlich der neunten Frage gibt es keinen Joker. Danach stehen die üblichen vier Joker ganz normal zur Verfügung.