Berlin. Der Prozess um den Tod ihres Mannes hängt Tatjana Gsell bis heute nach. Juristisch ist sie rehabilitiert. In den Köpfen aber nicht.
Sie ist das perfekte Opfer für die Klatschpresse. Tatjana Gsell, Witwe des 46 Jahre älteren Schönheitschirurgen Franz Gsell, freizügig, Silikon-affin, sich für keine Trash-Sendung zu schade, dazu ein Liebhaber, mit dem sie auf Marbella turtelt, und nun also angeklagt im Prozess um einen Versicherungsbetrug und den mysteriösen Tod ihres Mannes. Für viele ist 2003 klar: Sie hat ihren Mann auf dem Gewissen. Es passt alles einfach zu gut.
Und tatsächlich gesteht Gsell den Versicherungsbetrug, den sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgeheckt haben soll und der dann so böse aus dem Ruder lief. Der 76-Jährige wird damals in seinem Haus niedergeschlagen, stirbt zwei Monate später im Krankenhaus. Für seinen Tod wird die „Busen-Witwe“, wie die „Bild“ sie damals taufte, nicht verantwortlich gemacht. Und wie sich elf Jahre später herausstellen sollte, hat sie auch nie Versicherungsbetrug begangen.
Tatjana Gsell bleibt vorbestraft
2014 wird der Prozess neu aufgerollt. Gsell widerruft ihr Geständnis, sagt, sie hätte sich damals nur deshalb auf den Deal mit der Staatsanwaltschaft eingelassen, um der Untersuchungshaft zu entgehen. Die wahren Täter werden verurteilt. Doch Gsells Eintrag im Vorstrafenregister bleibt.
Zwischen ihrer Haftentlassung und der juristischen Rehabilitation ist Gsell nicht untätig. Sie arbeitet daran, ihr Trash-Image aufrechtzuerhalten. Kaum aus dem Nürnberger Frauengefängnis frei lässt sie sich 2004 wieder einsperren. Diesmal freiwillig. Bei „Big Brother“.
Dschungelcamp: Das ist Tatjana Gsell
Gsell bringt ausreichend Reality-TV-Erfahrung mit
„Ich will den Leuten mal zeigen, wie ich wirklich bin. Nicht nur Luxusweib, sondern total locker drauf“, sagt sie damals dem Boulevard. Noch im gleichen Jahr heuert Gsell auf der ProSieben-„Alm“ an. Doch ein Kreislaufkollaps verzögert ihre Teilnahme. Gsell zieht später nach, um nur drei Tage später das Handtuch zu werfen.
Besonders gute Vorzeichen für ihre Teilnahme am
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sind das nicht gerade. Doch nicht nur mangelnde Ausdauer könnte der 46-Jährigen den Weg zur Dschungelkrone erschweren, auch ihr Unterhaltungswert an sich ist fraglich.
Gsell will weg vom miesen Image
2006 dreht RTL2 eine Doku-Soap über sie und ihren damaligen Lebenspartner Prinz Ferfried von Hohenzollern, 28 Jahre älter als Gsell, Kosename „Foffilein“. Doch statt Spannendes aus dem Leben einer Millionenerbin entlarvt die Sendung nur die Spießigkeit des Paares.
„Ich weiß, es war nicht wirklich alles glücklich, was ich gemacht habe“, gesteht die gelernte Kosmetikerin 2015 in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“. Deshalb habe sie sich zuletzt stark aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die Wahl-Londonerin hofft auf einen Image-Neustart.
„Eine andere Tatjana zeigen“
Ob die Teilnahme bei der „ProSieben Völkerball Meisterschaft“ 2016 dazu beiträgt? Als Teil des „Team Hardcore“ erringt Gsell damals glorreiche 0 Punkte und scheidet in der Vorrunde aus. Genauso erfolglos übrigens: das Team Dschungel.
„Man wünscht sich natürlich, das eine oder andere nicht gemacht zu haben“, sagt Gsell im SWR. Man kann jetzt nur durch neue oder gute Projekte, eine andere Tatjana zeigen.“
Gsells Autobiografie heißt „Die nackte Abrechnung“
Laut ihrer Website schreibt Gsell inzwischen an ihrem ersten Buch. Titel: „Die nackte Abrechnung.“ Zu erwarten sei „eine Biografie gespickt mit pikanten Einzelheiten aus ihrem Leben an der Seite eines berühmten Mannes“. Das wird sicher ein gutes Projekt. Genauso wie ihr Einzug in den Dschungel.
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