Berlin. Bevor Helene Fischer auf Tournee geht, spielte sie in München vor kleinem Publikum. Die ARD spendierte ihr dafür die beste Sendezeit.
- 24 Songs sang Schlager-Star Helene Fischer zur Prime Time in der ARD
- Vor einem Lied wurde die Sängerin ganz emotional und sorgte für Gänsehaut
- „Ich bin wegen dir die, die ich bin“, sagte sie ihrer großen Liebe Florian Silbereisen
Am Donnerstagabend, da hatte
Auch interessant
etwas von Moses, dem Mann, der das Meer teilt. Dass die kommerziell erfolgreichste deutsche Sängerin schon so weit ist, Wasser zu entzweien – na bis dahin dürften wohl noch ein paar Chart-Wochen vergehen. Deutschland in zwei Lager spalten, das aber kann sie. Und dafür muss die 32-Jährige nicht einmal viel tun. Ein einziges Konzert in der ARD (also die anderen 43 Auftritte im Ersten sowie im NDR nicht eingerechnet),
Auch interessant
.
Dabei hatte Frau F. doch nur
Auch interessant
promoten wollen. Und ja, da war dieser Sendeplatz in der ARD, und ja, auch zur besten Sendezeit. Ein Konzertfilm als eine Art Amuse-Bouche in den Wochen
Auch interessant
? Wirkt tatsächlich etwas unglücklich – aber hey, passiert. Kann doch keiner ahnen, dass sich gleich alle aufregen, nur weil zur Prime Time 24 brandaktuelle Songs zur Präsentation stehen.
Im knappen weißen Top
Dabei hat sie den Auftritt doch auch für die erste öffentliche Liebeserklärung genutzt – ist das denn gar nichts wert? Und verraten, dass sie – Kreeeeisch! – „irgendwann auch mal Mutter werden möchte“ (Nein, es ist noch kein Bäuchlein zu sein). Na ja, manch aufgebrachter Nutzer der sozialen Netzwerke forderte trotzdem sogleich das Einblenden des Begriffs „Dauerwerbesendung“ rechts oben auf dem TV-Bildschirm. Skandal.
Als skandalös erweist sich auch die Wahl von Fischers Garderobe für das Konzert im Münchener Kesselhaus. Im weißen Top, das ihr gerade bis zum Bauchnabel reicht, kombiniert zu einer schwarzen Hose mit Schnürung im Intimbereich, betritt die Schlagerkönigin die Bühne. „Der Sommer kommt zurück, ich brauche so wie du eine Überdosis Glück“, zwitschert sie, der Jubel ist frenetisch.
Hauptsache Jefühl
Das Publikum – vorwiegend Frauen, die alterstechnisch in diesen Wochen den Kindern die Schultüten basteln müssten – blicken beseelt zur Angebeteten. Die Lieder sind aber auch „persönlich“ geworden, Fischer verspricht Texte, „die unter die Haut gehen“. Kostprobe gefällig? „Ich will nicht weinen, wenn du fort bist, ich will lachen, weil du da warst“ lautet eine vermeintliche Gänsehaut-Zeile aus dem Stück „Gib mir deine Hand“. Auch schön: „Ein Viva La Vida auf diesen Tag, weil ich das Leben so mag.“ Gut, kann nicht jeder über die Schreibkünste eines Bob Dylan verfügen.
Helene Fischer – Liebling der Fans
Hauptsache Jefühl. Und davon hat Helene – Achtung, Songtitel – „Das volle Programm“ (Flori Silbereisen, halt dich fest). Stichwort Liebesgeständnis! Und weil dieses für ach so viel Rührung im Münchener Publikum sorgt, wollen wir die herzerwärmenden Worte an dieser Stelle noch einmal in aller Ausführlichkeit genießen.
Helene Fischer ganz persönlich
Und bitte: „Mein lieber Schatz, dieses Lied („Lieb mich dann“) ist für dich. Ich bin stolz, dass du mein Partner bist, all’ die Jahre schon. So persönlich habe ich noch nie gesprochen. Da werden die die Blättchen wieder zwei, drei Wochen füllen können, aber das ist mir egal. Ich bin wegen dir die, die ich bin. Du bist nicht nur meine große Liebe, sondern – was manchmal noch viel wichtiger ist – mein allerbester Freund.“
So, Liebe gestanden, Lügenpresse verurteilt. Nächster Song. Schließlich haben sie und ihre Band „hardcore“ für das Konzert geübt. Und Mama und Papa Fischer stehen immerhin auch im „H-E-L-E-N-E“-kreischenden Publikum.
„Mein Herz bebt vor Freude“
Neben Schauspielerin Stephanie Stumph. Wie es aussieht, ist die Darstellerin („Stubbe“, „Der Alte“) unter die Textschreiber gegangen, hat Helene nämlich das Stück „Herzbeben“ auf den Leib komponiert. „Was ein Song, oder?“, ruft die Sängerin. „Mein Herz bebt vor Freude, München!“ Höchste Zeit, neben Busenfreundin Stephie auch einen Dank an „ihr ganzes Team“ auszusprechen – vom Typ am Schifferklavier über den Gospelchor bis zum vielfach gepriesenen Produzententeam (Vier Männer schreiben einen Song, Dylan lässt nicht grüßen). Nur ARD und NDR kriegen kein Dankeschön. Seltsam? Oder waren „die Kameramänner“ damit gemeint?
Fischer mit „ihrer Lieblingsballaden“
Wurscht. Schon schwenken wieder Männer in Achsel-Hemden mit Zebrastreifen-Muster Feuerzeuge, schon wiegen wieder tränenbenässte Wangen aneinander. Fischer gibt eine „ihrer Lieblingsballaden“ zum Besten, den Titel „Weil Liebe nie zerbricht“.
Den hatte eigentlich der US-amerikanische Sänger und Musical-Star Josh Groban performen sollen, hat ihn dann aber offensichtlich doch seiner deutschen Kollegin überlassen.
Auch interessant
Auch interessant