„Let’s Dance“: Workout für die Tränendrüse – Zarrella raus
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Ganz große Emotionen wollte RTL bei „Let’s Dance“ zeigen. Doch das Konzept ging nicht über die komplette Sendedauer auf – zum Glück.
„Magic Moments“ hieß das Motto, unter dem die neunte Folge der von
Wilde Szenen im „Movies Special“ von „Let’s Dance“
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am Freitag stand. Gemeint waren Momente, die im Leben der tanzenden Promis eine besondere Bedeutung hatten, und die dazugehörigen Lieder. „Ganz privat“ sollte das Publikum
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kennen lernen, versprach Moderatorin Sylvie Meis.
Tatsächlich wurde es gleich
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recht persönlich: Faisal Kawusi und Oana Nechiti legten eine Bollywood-Nummer aufs Parkett – Bollywood deshalb, erklärte Kawusi, weil seine Familie einst von Afghanistan über Indien und Pakistan geflohen war, so wurden er und seine Schwester Fans der Musik.
„Let’s Dance“ emotional wie nie
Schwerer Stoff für eine Unterhaltungsshow, aber offensichtlich motivierte die emotionale Bindung zur Musik Kawusi und seine Partnerin: Das Paar, das letzte Woche für seinen Walzer vor allem von Juror Joachim Llambi heftige Kritik einstecken musste, zog mit rot-goldenen Kostümen und sichtbarer Begeisterung für die Bollywood-Choreographie Publikum und Jury auf seine Seite – 26 Punkte nahmen die beiden aus dem ersten Tanz mit.
Ernsthaft emotional war auch der Hintergrund für Gil Ofarim und Ekaterina Leonovas Contemporary zu Queens „The Show Must Go On“. Ofarims erzählte von seinem Vater, dem Sänger Abi Ofarim. Weil sein Vater gestorben war, habe er als Jugendlicher ein Tanzstipendium an einer renommierten Schule nicht annehmen können. Ein Schicksal, das sich Anfang des Jahres auf ähnliche Weise für Gil zu wiederholen drohte.
Ofarim überzeugt – trotz Gepäck
Denn Vater Abi war Anfang des Jahres noch schwer krank, lag mehrere Wochen im Koma. Schweres Gepäck für den Sohn, der gemeinsam mit Leonova tanzte, die wie ein böser Schatten an Ofarim klebte und ihn immer wieder zur Gegenwehr zwang. Die beiden überzeugten: Stehende Ovationen vom Publikum wurden begleitet von einer enthusiastischen Jurywertung.
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„Ich war gefesselt von der ganzen Geschichte“, erklärte ironie-frei Joachim Llambi und Motsi Mabuse bat Ofarim: „Du bist so ein toller Tänzer. Was auch immer passiert, du musst weiter tanzen.“ Zusammen mit Jorge Gonzalez‘ überschwänglichem Lob („Du bist ein Vulkan!“) hieß das 29 Punkte.
Platz 1 für zwei Teams
Bei so viel „Emotainment“, wie es „Let’s Dance“-Moderatorin Sylvie Meis sagte, konnte vor dem Bildschirm schon mal Erleichterung aufkommen, wenn die Werbepause kam und die von RTL heftig malträtierte Tränendrüse entlastete. Dass man nur eine begrenzte Menge Leid zur Unterhaltung in Drei-Minuten-Clips packen kann, ohne sein Publikum zu vergraulen, weiß immerhin offenbar auch RTL. Entsprechend führte der zweite Teil der Show zurück in unkomplizierteres Gebiet, mit Fransen-Kleidchen und Tänze ohne tragischen Hintergrund.
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Feuer und Tränen bei „Let’s Dance“
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, konstant hohe Punktzahlen einzufahren. So auch dieses Mal: Beide üppig berüschten Paare bekamen die Höchstpunktzahl 30. In der Gesamtwertung teilten sich die Teams so mit beeindruckenden 59 Punkten Platz 1, vor Kawusi und Nechiti auf Platz 2 und Angelina Kirsch und Massimo Sinató auf dem dritten Platz.
Giovanni Zarrella ist raus
Spannender als die erwartbare Perfektion war aber der Streetdance-Battle zu „I Like to Move It“ zwischen Team Kawusi/Nechiti und Heinrich Popow und Kathrin Menzinger. Vor allem Popow, dem Llambi noch beim Freestyle vorher bescheinigt hatte, technisch nicht in der Liga seiner Konkurrenten zu spielen, konnte hier zu knalligen, unkomplizierten Beats zeigen, was er kann: eine Körperwelle am Boden zum Beispiel. Zwar verloren Popow und Menzinger das Battle mit 22 zu 24 Punkten knapp, doch das war im Endeffekt egal.
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Denn die Show verlassen musste an diesem Abend trotz einer mageren Gesamtwertung von 35 Punkten und dem letzten Platz nicht Popow – sondern Giovanni Zarrella. Seine Performance zu Michael Jacksons „Man in the Mirror“ hatte weder Fans noch Jury wirklich überzeugt, zu eindeutig war die Distanz zum echten „King of Pop“.
Zarrella wäre eh gegangen
Da half es auch nichts, dass Zarrella und Partnerin Marta Arndt ihr Charleston-Duell gegen Kirsch und Sinató gewannen, Zarrella sogar den – ziemlich flüssigen – Moonwalk aus dem ersten Auftritt nochmal verwertete.
Dass Zarrella allzu enttäuscht war, ist nicht zu vermuten: Kurz bevor das Ergebnis kam, hatte er noch gesagt, dass er seinen Platz, wenn er denn weitermachen dürfe, gern Popow überlassen möchte.
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