Am Samstag wird Wolke Hegenbarth beim "Eurovision Dance Contest" für Deutschland übers Parkett schweben.Ihre Botschaft: "Wir sind keine Spaßmuffel!" Ihre Erfahrung: "Mein Körper schreit nach Schokolade"
Essen. Vom Tellerwäscher zum Millionär - so klingen Männerträume. Wenn Frauen träumen, könnte das schon mal so aussehen: Vom Disko-Schwof im Partykeller zum Paso doble auf die Profibühne.
Eine, die solche Träume verkörpert, ist die Schauspielerin Wolke Hegenbarth ("Mein Leben & ich"). Am heutigen Samstag (20.15 Uhr, Tanzdarbietungen ab 21 Uhr live in der ARD) zeigt sie beim "Eurovision Dance Contest", wie leicht eine Sache aussehen kann, hinter der pure Knochenarbeit steckt. Ihr Tanz-Partner ist Oliver Seefeldt, mit dem sie auf Hape Kerkelings "Let's dance"-Parkett bereits Silber abgeräumt hatte.
"Seit August trainiere ich etwa viermal die Woche", pustet Wolke Hegenbarth (27) ins Telefon. Noch ein bisschen kaputt ist sie vom Tanzen, aber, klar, es geht schon wieder. Schließlich will sie so etwas wie "das neue Deutschland" repräsentieren.
" Wir tanzen Samba und eben keinen Walzer. Wenn die da denken, auweia, jetzt kommen die Deutschen, zeigen wir denen mal, was das heißen kann. Bei uns ist Schwung drin. Wir sind jung, wir sind modern." Hoppla, diese Frau hat ein Temperament, dass man am anderen Ende der Leitung anfängt, schon mal mitzutanzen.
Sie atmet ein, sie atmet aus und bringt das Kunststück fertig, während jeder Phase des Atmens glockenhell und an einem Stück wunderbar mitreißend zu erzählen, wie sehr sie sich freut, freut, freut. Ja, sie wollen ein bisschen aufsetzen auf das Deutschlandbild, was die Fußballer bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr gezeichnet haben. "Es ist doch auch so! Wir sind keine Spaßmuffel!"
Dass sie abtanzen soll, wurde beim "Sommerfest der Volksmusik" per Voting entschieden. Allerdings hieß ihr Partner da noch Allan Frank. Er wurde ausgemustert. "Das ist schade, aber er hat das zeitlich nicht mehr geschafft. Er war in einer Pilotenausbildung und einfach zu oft weg." Da sprang Oliver Seefeldt ein. "Was auch ganz toll ist." Er sei ein Mann, der dafür lebt, die Frauen gut aussehen zu lassen - wie er neulich auch als Tanzpartner von Katja Ebstein beweisen konnte.
Wolke Hegenbarths Stimme ist jetzt ganz oben. Ob sie die Atmosphäre kennt, die sie mit ihm beim Publikum erzeugte? "Ja. Aber ganz ehrlich: Wir sind ein gutes Paar auf der Fläche. Ansonsten kann ich nur sagen: Wir sind beide fest verpartnert. Wir verstehen uns super. Und es ist total toll, einen wirklichen Freund gewonnen zu haben. Das ist nämlich selten."
Fernsehzuschauer schwören aber, das erotische Knistern bis in die Tiefe der Couch gehört zu haben. "Das ist doch nur ein Zeichen dafür, dass wir unsere Sache gut gemacht haben." Die "Sache" - "die reine Technik", Tod der Romantik.
16 Länder werden am Samstagabend um die Wette tanzen. "Wir haben als deutsches Paar bestimmt einen schweren Stand", sagt Hegenbarth, "unser Bekanntheitsgrad ist nicht so groß." Eine Pause im Redefluss. Ach, der Sprung nach oben sei nicht alles im Leben. Ihr gehe es um die ganz neue Erfahrung durch den Tanz. Nicht, dass sie sich noch nie nach Musik bewegt hätte - wozu hatte sie Ballettunterricht? Aber Samba - das ist mehr als Tanz, das ist ein Spektakel. Eine Krönung der neuen Erfahrung ist übrigens diese: "Ich bin oft so ausgelaugt, dass mein Körper nach Schokolade schreit. Ich esse und esse und nehme nicht zu."
Noch so ein Frauentraum.