München. Einem größeren Publikum wurde Igor Jeftic (37) durch die Rolle als Jan Rothenburg in der Sat.1-Telenovela "Verliebt in Berlin" bekannt. Jetzt soll er als Kommissar Sven Hansen in zunächst 15 Folgen frischen Wind in die ZDF-Serie "Rosenheim-Cops" bringen.

Er verscherzt es sich gleich zu Beginn. Kriminalkommissar Sven Hansen parkt an seinem ersten Arbeitstag mit seinem Bootsanhänger den halben Dienstparkplatz vor dem Polizeipräsidium zu. Hansen, gespielt vom 37-Jährigen Igor Jeftic, wurde von Hamburg nach Rosenheim versetzt und da musste sein Holzsegelboot "Moby Dick" natürlich mit. Die neuen Kollegen wissen zunächst gar nicht, wem das Boot gehört, irgendein "Größenwahnsinniger" muss es wohl sein.

Der junge Kommissar ist der Sohn eines Reeder, Typ Draufgänger, cool, spitzbübig. Er versteht nicht unbedingt, was die Leute hier sagen. Er kennt ihre Sitten und Gebräuche nicht. Aber gerade deswegen bringt er Bewegung in einen Laden, in dem eines nicht herrscht: Aufregung.

Leichte Fernsehkost

Sven Hansen (Igor Jeftic) im Einsatz. (c) ZDF/Christian Riege
Sven Hansen (Igor Jeftic) im Einsatz. (c) ZDF/Christian Riege © Christian Riege

In Rosenheim läuft vieles anders als im Rest der Republik, diesen Schluss legen zumindest die "Rosenheim-Cops" seit Anfang 2002 immer wieder nahe. Bodenständigkeit und Beschaulichkeit bestimmen den Alltag in der bayerischen Provinz. Im Polizeipräsidium - das stellt Hansen gleich fest - fällt es auf, wenn man pünktlich bei der Arbeit erscheint. Hansen ist ein akribischer Polizist, dem viel an Disziplin liegt. Und in Rosenheim arbeiten Polizisten wie Kobinian Hofer (Joseph Hannesschläger), bei dem nicht ganz klar ist, ob er im Hauptberuf nun eigentlich Kriminalhauptkommissar ist oder doch Bauer. Mit dem fülligen Hofer muss Hansen in Zukunft in der Mordkommission zusammenarbeiten. Konflikte im ungleichen Ermittlerduo sind programmiert.

Die "Rosenheim-Cops" sind auch mit dem neuen Kommissar leichte Fernsehunterhaltung im ZDF-Vorabendprogramm. Die Fälle sind nicht zu kompliziert, die Dialoge sind simpel gestrickt. Was natürlich auch in der ersten der neuen Folgen ("Der letzte Einsatz") nicht fehlen darf, ist ein Mord.

Gleich an Hansens erstem Tag in Bayern fällt ein Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr bei einer Übung von der Drehleiter. Er wurde vergiftet. In der Marmelade, die er sich aufs Brot schmierte, war Arsen. Wer war der Mörder? Zunächst ermitteln die altgedienten Kollegen, aber dann übernimmt Kommissar Hansen, eine Spürnase im wahrsten Sinne des Wortes. Er muss ein bisschen schnüffeln, er kombiniert scharf und treibt die Verdächtigen mit seiner charmanten Art in die Ecke. Und findet so ganz rasch heraus, wer bei diesem Familiendrama ein falsches Spiel spielt.

Ob Hansen der Ermittlungserfolg gleich die Anerkennung seiner Vorgesetzten und Kollegen einbringt, erfährt man in seiner ersten Folge noch nicht. Aber im Prinzip hat Jo Caspar (Christian K. Schaeffer), der Wirt der örtlichen Kneipe "Times Square" schon alles gesagt, als er Hansens Vorgänger Christian Lind (Tom Mikulla) bei einem letzten doppelten Espresso verabschiedet: "Alles, was oberhalb der Donau ist, ist aus der Welt." Der Neue aus Hamburg ist also ein Fremder. Und deshalb ist eines klar: Es wird nicht einfach für ihn. (ddp)

Die "Rosenheim-Cops" ab 6. Januar, dienstags, 19.25 Uhr im ZDF