Berlin. Carolin Kebekus hat sich einmal mehr mit einer Parodie gegen Rechtspopulismus gestellt. Ihr neuestes Ziel: AfD-Sprecherin Frauke Petry.

Dass Carolin Kebekus nicht allzu viel von rechtem Gedankengut hält, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Im vergangenen Herbst erst landete die Komikerin mit einer Coverversion von Sarah Connors „Wie schön du bist“, in der sie Faschisten, besorgte Bürger und sonstwie Rechtsgerichtete aufs Korn nimmt, einen großen Hit im Netz – ihr Song „Wie blöd du bist“ wurde auf Youtube millionenfach angeklickt. Nun hat sich die Komödiantin erneut gegen Rechts gewandt. Ihr neuestes „Opfer“: Frauke Petry.

Kebekus ernannte die AfD-Chefin in ihrer Fernsehshow „Pussy Terror TV“ zur „Pussy des Monats“ – schließlich hätten sich Petry und ihre AfD in der Flüchtlingskrise „in Sachen Peinlichkeit und Angsthetzerei“ wie keine andere Partei hervorgetan. „Da sammelt man so viele Wählerstimmen, da müsste Donald Trump vor Ehrfurcht den Fiffi ziehen“, begründete Kebekus die „Auszeichnung“.

„Wieso gibt der Oettinger sich selbst den Schießbefehl?“

Aber natürlich war der zweifelhafte Award nicht alles, was die Komikerin der Parteisprecherin Petry zuteil werden ließ. Denn für die vermeintliche Dankesrede sprang Kebekus selbst in die Rolle der AfD-Chefin: Mit Perücke und Kostüm optisch ganz nah am Original, bedankt sich die Kebekus-Petry artig für den Preis (und wird dafür in allerfeinster Stammtisch-Parteitagsmanier bejubelt). Aber natürlich gibt es auch etwas klarzustellen.

„Oettinger hat zum Beispiel gesagt: Wenn diese komische Petry meine Frau wäre, dann würde ich mich heute Nacht noch erschießen, und das ist ‘ne Unverschämtheit. Wieso gibt der Oettinger sich selbst den Schießbefehl? Auf wen hier in Deutschland geschossen wird, entscheide immer noch ich – oder die Beatrix von Storch.“ Später gibt’s auch noch einen Seitenhieb für die „Pinocchio-Presse“ und eine halbgare Rechtfertigung – „Ich habe gesagt, man müsste notfalls von der Schusswaffe Gebrauch machen. Das ist was völlig anderes als Schießen. Man kann eine Schusswaffe ja auch werfen oder damit hauen.“

Die echte Petry fordert AfD-Mitglieder zur Provokationen auf

Klingt fast nach der echten AfD, die ja nicht erst einmal mit markigen Sprüchen vorpreschte und später etwas ungelenk versuchte, zurückzurudern. Ein Hin und Her, das offenbar Methode in der Partei hat, wie nun offenbar ein interner Brief belegt. „Um sich medial Gehör zu verschaffen, sind daher pointierte, teilweise provokante Aussagen unerlässlich. Sie erst räumen uns die notwendige Aufmerksamkeit und das mediale Zeitfenster ein“, heißt es in einer Mail von Frauke Petry, die „kress.de“ zitiert.

Man darf also gespannt sein auf weitere Dampflaudereien der AfD – und wohl nicht nur in Parodien.