Berlin. Thorsten Legat wurde als Modellathlet im Fußballtrikot bekannt, begeistert seine Fans aber auch nach seiner Karriere als Profisportler.
Er dürfte wohl der erste Dschungelcamper der Geschichte werden, der mit einem Lächeln in die Dschungelprüfung zieht. Zumindest steht Thorsten Legat (47) nicht im Verdacht, jemals vor einer Herausforderung geflüchtet zu sein. Dieses 1,85 Meter große Muskelpaket, das sich schon zu seiner Zeit als Fußballprofi mit Freude in jeden Zweikampf warf. Bergmannssohn aus dem Ruhrpott, Hobby-Bodybuilder, Kampfsportler. „Ein Junge von der Straße“, wie er selbst sagt. Dr. Bob wird wohl lange nach kriechendem Getier suchen, das sich diesem Mann in den Weg stellen will. „Wenn, dann müssen sich die Tiere im Dschungel schon vor Thorsten Legat fürchten.“ Sagt Thorsten Legat.
Das ist Dschungelcamper Thorsten Legat
Der gebürtige Bochumer bewegte sich aber nicht nur auf dem Fußballplatz gerne an der Grenze des Erlaubten. 2007 musste er sich vor Gericht verantworten, weil er in einem Streit mit einer Gruppe Jugendlicher ein Samurai-Schwert zog – immerhin aus „Notwehr“, wie der Richter später befand. 1999 hatte er den fußballerischen Konkurrenzkampf mit Pablo Thiam zu weit getrieben. Legat hatte seinen Stuttgarter Mannschaftskameraden mit einer Aufschrift auf dessen Trinkflasche rassistisch beleidigt („Negersaft“) und erhielt darauf die fristlose Kündigung. Zumindest als Sportler machte ihn seine rustikale Gangart erfolgreich. Über 240 Bundesligaspiele bestritt Legat für Bochum, Bremen, Frankfurt, Stuttgart und Schalke. Er wurde Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, holte den Europapokal der Pokalsieger.
Erst Fußball-Athlet, dann Wortakrobat
Nun ist seine Athletik schon länger nicht mehr im Profisport gefragt. Dafür glänzt Legat besonders in jüngerer Vergangenheit als Wortakrobat. Seine Vorstellung als Trainer des Amateurklubs FC Remscheid im September 2015 wurde dank Legat-Lyrik zum Hit in den sozialen Medien. „Die Einstellung ist immer Fakt“, hieß es da, oder auch: „Ich kann in den Köpfen der Spieler sagen, dass sich hier andere Zeiten ändern werden.“ Wenig später räumte Legat nach einer Niederlage ein: „Da habe ich mich beirren lassen von meiner Kompetenz.“
Unbändiger Wille, ein gestählter Körper und (unfreiwilliger) Humor – Thorsten Legat bringt alles mit, was einen Publikumsliebling ausmacht. Wenig verwunderlich, dass er nicht zum ersten Mal als Kandidat in einer TV-Show zu sehen ist. Auf Sat1 war er 2014 in der Promi-Kochshow „Hell’s Kitchen“ zu sehen, zweimal rammte er für ProSieben durch die „Stock Car Crash Challenge“. Und natürlich stieg er auch schon beim Promiboxen in den Ring. Müßig zu erwähnen, dass „The Punch from the Pott“ seinen Kampf im Herbst 2014 gegen den Rapper „Trooper Da Don“ gewann.
Und selbst wenn Dr. Bob am Ende dann doch was auskramt, das beängstigend genug erscheint – Ob er den bösen Buben aus Bochum damit wirklich erreicht? Daran sind schließlich schon andere gescheitert. So wie damals, 1995, nach Legats Wechsel zum VfB Stuttgart. Ob der Neu-Schwabe Spätzle möge, wollte ein Reporter wissen. Legat: „Die hab‘ ich noch nicht probiert, aber im Allgemeinen mag ich Geflügel.“