Bremen. Das DSDS-Finale war fest in italienischer Hand. Am Ende machte Balladensänger Severino Seeger das Rennen – trotz einer Technikpanne in der Halle.
Severino Seeger ist vor wenigen Monaten Vater geworden. Statt Windeln zu wechseln, wird er in nächster Zeit wohl viele Autogramme schreiben. Der 28-Jährige hat gerade die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen. Vor ihm liegt ein eigener Plattenvertrag - und der Traum vom großen Ruhm. "Ich bin sprachlos", sagt er nach dem Sieg in Bremen. Gleich am Montag soll es beginnen, das neue Leben als Star.
Als das größte "DSDS"-Finale aller Zeiten kündigt der Privatsender RTL die dreistündige Live-Sendung aus der Bremer Stadthalle am Samstagabend an. Nicht nur Millionen Fernsehzuschauer, sondern auch rund 11 000 reale Zuschauer müssen die drei letzten verbliebenen Gesangstalente auf der Bühne überzeugen. Neben Severino Seeger aus dem hessischen Wächtersbach haben es auch der Blumenverkäufer Antonio Gerardi und die Schülerin Viviana Grisafi in die Endrunde geschafft.
59 Prozent der Zuschauer stimmten für Severino
Fast 59 Prozent der Fernsehzuschauer stimmten für den Nachwuchssänger. Er bekommt einen Plattenvertrag und 500 000 Euro. Der Sohn eines Italieners arbeitet als Manager bei einer IT-Firma. Seit Jahren tritt er als Sänger bei Partys und Festen auf.
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Während der dreistündigen Live-Show - moderiert von Oliver Geissen - schlug Seeger erst den 30-jährigen Antonio Gerardi aus Hemer im Sauerland und dann die 17 Jahre alte Viviana Grisafi aus dem hessischen Offenbach aus dem Rennen. Der junge Vater einer Tochter ist der neunte männliche "Superstar" in der Geschichte der RTL-Show.
Die Zuschauer in der Halle feuerten die drei Kandidaten, die alle italienische Wurzeln haben, lautstark an. Diese hatten sich in der zwölften "DSDS"-Staffel gegen mehr als 30 000 Bewerber durchgesetzt.
Zuletzt waren die polnische Sängerin Aneta Sablik (2014) sowie die Schweizer Talente Beatrice Egli (2013) und Luca Hänni (2012) zum RTL-"Superstar" gekürt worden.
Stehen die großen Live-Shows vor dem Aus?
Nach der Bombendrohung beim Finale der ProSieben-Show "Germany's next Topmodel" in Mannheim hatten die Veranstalter nach Angaben von RTL die Sicherheitsvorkehrungen in der Bremer Arena verschärft. Die Sendung verlief aber ohne derartige Zwischenfälle. Knapp 10 000 Menschen waren am Donnerstag beim "Topmodel"-Finale in Mannheim aus der Arena gebracht worden. Die Final-Sendung mit Heidi Klum soll nun in kleinerem Rahmen aufgezeichnet und am 28. Mai ausgestrahlt werden.
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Allerdings startete das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" mit einer Technikpanne: Direkt zu Beginn der Castingshow in Bremen hörten die Fernsehzuschauer für mehrere Sekunden einen Brumm-Ton während der Präsentation der Jury um Dieter Bohlen.
Mit zwei romantischen Balladen und einem eigens komponierten Stück ("Hero Of My Heart") überzeugte Seeger Publikum und Jury. "In der ganzen Staffel hast Du Gänsehaut geliefert", sagte Dauer-Juror Dieter Bohlen. An seiner Seite saßen diesmal der Schlagersänger Heino, die Sängerin Mandy Capristo und DJ Antoine. Heino (76) beschrieb den Auftritt des glücklichen Siegers als "supergeil".
Italienisches Finale bei DSDS
Für die jüngste "DSDS"-Staffel hatte der Privatsender RTL das Format überarbeitet. Die Kandidaten gingen erstmals auf Tour nach Thailand, in den österreichischen Skiort Ischgl oder ins Sauerland. Bis auf das Finale ersetzten Aufzeichnungen die aufwendigen Live-Shows. Die Quoten blieben dennoch mäßig. RTL will die seit 2002 laufende Castingshow im nächsten Jahr fortsetzen. (dpa)