Essen. Der irische Sänger Rea Garvey zeigte sich in dem Talk von Markus Lanz von einer sehr persönlichen Seite. Der Coach von “The Voice of Germany“ sprach über das Verhältnis mit seinem Vater und seine große Liebe Josephine. Beim Thema Tod brachen bei ihm wegen eines persönlichen Erlebnisses im Freundeskreis kurzzeitig alle Dämme.
Rea Garvey gehört seit Jahren zu den beliebtesten Sängern in Deutschland. Durch seine Rolle als ehrlicher und enthusiastischer Coach bei „The Voice of Germany“ hat er viele Sympathien hinzugewonnen. Als Gast im Talk von Markus Lanz zeigte der Ire noch eine ganz andere Seite. Bei einem Gespräch zwischen Lanz und Margot Käßmann ging es am Beispiel von Brittany Maynard um das Thema Sterbehilfe. Als der Talkmaster Rea Garvey auf seine Erfahrungen ansprach, brachen bei dem Iren die Dämme.
Er habe selbst erst kürzlich eine gute Freundin verloren. „Wir waren froh über die letzten Minuten. Es war hart“, presste er noch heraus, bevor ihm die Tränen in die Augen schossen. Erst kürzlich hatte er noch bei „The Voice of Germany“ über seine Coach-Kollegen Smudo und Stefanie Kloß geschmunzelt, weil bei ihnen regelmäßig die Gefühle in Sturzbächen ausbrechen. Doch bei diesem ernsten Thema konnte auch der Ire nicht an sich halten: „Es ist das erste Mal, dass mir das im Fernsehen passiert“, sagte er sichtlich um Fassung ringend.
Rea Garveys Vater war streng und Polizist
Taktvoll umschiffte Lanz die Situation und sprach mit Rea Garvey lieber über die Kindheit des Sängers, der mit sieben Schwestern und einem Polizist als Vater aufwuchs. Sein Vater sei sehr streng gewesen und auch heute noch eine große Autorität. „Bei einem Fernseh-Dreh in meiner irischen Heimat, fragte mein Vater nicht, ob er dabei sein könne – er sagte schlicht, er komme mal lieber mit“.
Bei so einem strengen Vater war das auch mit den Mädchen so eine Sache. Mit nach Hause bringen konnte er seine Freundinnen nicht: „Da stand die Zimmertür immer offen“. Zudem hatte sein Vater stets ein Auge auf den Umgang: „Mit 15 war ich mal mit einem Mädchen zusammen, dessen Familie etwas zu viel Kontakt mit der Polizei hatte. Da sagte er nur zu mir, dass ich das lieber beenden solle“, was Garvey aus Respekt vor seinem Vater tat – „es gab ja noch genug Mädchen“.
Am zweiten Tag machte er Josephine den Heiratsantrag
Richtig verliebt habe sich der 42-Jährige sowieso nur einmal im Leben – vor 15 Jahren in seine heutige Ehefrau Josephine. Die habe er auch gleich am zweiten Tag gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Josephine habe auch „Ja“ gesagt – allerdings erst vier Jahre später. Für sie schrieb Garvey einige seiner größten Hits wie „Supergirl“, „Wild Love“ und „Josephine“.
Das erste Treffen mit seinen Schwiegereltern sei „nicht so gut“ verlaufen, verriet Garvey. „Ich war halbnackt. Und ihr Vater war wie ein Hund. Das war sein Revier und seine Tochter. Und ich hätte da nichts zu suchen – vor allem nicht so. Er hatte mich in der Küche stundenlang zur Rede gestellt.“
Der Sänger machte keinen Hehl daraus, dass er in seinem Leben viele Fehler gemacht habe und auch gerade während seiner vierjährigen „Woodstock“-Studiumzeit einiges ausprobiert habe. „Aber ich wollte meinem Vater keine Schande machen, deshalb habe ich damit schnell wieder aufgehört“. Seit Garvey im Alter von 13 Jahren fast nach einer Blinddarm-Erkrankung und deren Folge gestorben wäre, pflege er ein sehr inniges Verhältnis zu seinem Vater. "Er hat mir damals die Kraft gegeben, das durch zustehen."