Duisburg. .

Die Duisburger Islamwissenschaftlerin, Lehrerin und Buchautorin Lamya Kaddor (Foto) sieht sich nach Erscheinen ihres Buches „Die Zerreißprobe“ über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland derart bedroht, dass sie sich nun „aus Sicherheitsgründen“ vom Schuldienst hat beurlauben lassen. Dies schrieb die 38-Jährige, deren Eltern einst aus Syrien nach Deutschland kamen, auf ihrer Facebook-Seite: „Nachdem ich seit Wochen von allen möglichen Leuten beschossen werde und dieser Hass, die Verunglimpfungen, die Drohungen und die Morddrohungen zugenommen haben, musste ich eine Konsequenz ziehen.“

Viele der Hassbriefe und -mails, sagte Lamya Kaddor bezögen sich auf eine Äußerung des Journalisten Henryk M. Broder, der Kaddor als „genuin dumm“ bezeichnet hatte. Er habe mit dafür gesorgt, „dass die Stimmung weiter aufgeheizt wird“. Die Briefeschreiber hätten etwa geäußert, dass Kaddor „vergast werden soll“ oder dass man sie „nachts abholen“ werde. Die Polizei, sagte sie dem Deutschlandfunk, nehme diese Vorgänge zwar ernst, „aber nicht so ernst, wie ich es gerne hätte“.