Berlin. .
Die Bundesregierung will den illegalen Handel mit Kulturgütern aus Krisenregionen eindämmen. Nach Einschätzung von Experten finanziert sich die Terrormiliz Islamischer Staat derzeit zu einem Gutteil aus solch geraubten Kulturschätzen. Vize-Regierungssprecher Georg Streiter bestätigte, dass ein Gesetz dazu 2016 in Kraft treten soll. Ziel der Vorlage von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sei es, unrechtmäßig erworbene ausländische Kulturgüter wieder an die Heimatländer zurückgeben zu können.
Nach Medienberichten ist Deutschland einer der Hauptumschlagplätze für Schmuggler antiker Kunst. Der Verkauf sei nach Waffen und Drogen die drittwichtigste Finanzierungsquelle der Organisierten Kriminalität, hieß es. Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer (CDU), hatte kürzlich davor gewarnt, dass vor allem Syrien und der Irak derzeit einen „dramatischen kulturellen Aderlass“ durch Plünderungen erlebten. „Viele Sammler von Antiken unterstützen unfreiwillig Terrorgruppen wie den IS“, so der holländischen Kunstsammler Michel van Rijn.