Düsseldorf. .

Die geplante Versteigerung von Kunstwerken Andy Warhols durch die landeseigene Westspiel GmbH stößt bei den Museumsdirektoren Nordrhein-Westfalens auf große Empörung. In einem Brandbrief an die Landesregierung fordern 26 Direktoren, das Vorhaben zu stoppen. Es stehe „in schroffem Gegensatz zu den internationalen Konventionen“, die „den öffentlichen Kunstbesitz zu schützen suchen“, heißt es in dem Brief, der „eine solche Vorgehensweise der öffentlichen Hand“ für einen „Tabubruch“, einen „Präzedenzfall“ hält. Das Image Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepublik „als Kulturland und Kulturnation“ sei mit dem Verkauf infrage gestellt. Falls er nicht mehr zu stoppen sei, müssten die Erlöse zumindest in die Kunst reinvestiert werden, so die Direktoren.

Der Spielcasinobetreiber Westspiel, ein Tochterunternehmen der NRW-Bank, will die Bilder in New York bei Christie’s versteigern lassen und erhofft sich dafür 100 Millionen Euro. „Triple Elvis“ von 1963 und „Four Marlons“ von 1966 sollen zu den Hauptattraktionen der Herbstauktion im November werden. Seit 2009 schlummerten die in ihrem Wert auf Rekordhöhe gestiegenen Kunstwerke in einem Safe.