Köln..
Er geht allein im Supermarkt einkaufen und kocht selbst. Seine Wohnung im Erzbischöflichen Haus ließ er von 260 auf 150 Quadratmeter verkleinern. Kein Whirlpool im Bad, kein Marmor im Wohnzimmer. Und den Ort für den Presseauftritt zu seiner Amtseinführung hat Kardinal Rainer Maria Woelki (Foto), der neue Erzbischof von Köln, mit Bedacht gewählt: ein kleiner Pfarrsaal, der nach Bruder Klaus, einem Asketen und Mystiker aus dem Mittelalter, benannt ist. Dort steht Woelki an diesem Tag etwas verloren vor einem Mikrofon und sagt Sätze wie: „Mein Ziel ist es, so normal zu sein und so normal zu bleiben wie möglich.“
Mehr Bescheidenheit und demonstrative Volksnähe geht kaum. Fast möchte man dem Kardinal zurufen: Ist ja gut, wir haben es ja verstanden!
Aber so ist das in diesen Wochen in der katholischen Kirche. Der Schock durch den Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sitzt tief.