Frankfurt/M. .
Beim Deutschen Buchpreis treten in diesem Jahr Saša Stanišić und Thomas Hettche mit ihren neuen Werken an. Im Wettbewerb um den besten deutschsprachigen Roman veröffentlichte die Jury am Mittwoch die erste Liste mit 20 Titeln von renommierten Autoren bis hin zu Debütanten („Longlist“). Nicht aufgeführt sind darauf die neuen Romane von Martin Mosebach und Wilhelm Genazino, die beide Büchner-Preisträger sind. Am 10. September wird diese Liste auf sechs Titel reduziert. Aus ihnen wird am 6. Oktober, dem Vorabend der Frankfurter Buchmesse, der Sieger ermittelt.
Die Bandbreite der Titel reicht vom Gegenwartsroman bis hin zu historischen Stoffen. „Wir wollten eine große Vielfalt haben“, sagte die Sprecherin der siebenköpfigen Jury, die Berliner Kritikerin Wiebke Porombka. Dass aber Mosebachs „Blutbuchenfest“ unter den Tisch gefallen ist, hält ARD-Literaturkritiker Denis Scheck für einen „Skandal“. Mosebach hätte unbedingt auf die Liste gehört, sagt auch Rainer Moritz, Chef des Hamburger Literaturhauses.
Die Nominierten: Lukas Bärfuss: „Koala“; Ulrike Draesner: „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“; Antonio Fian: „Das Polykrates-Syndrom“; Franz Friedrich: „Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr“; Thomas Hettche: „Pfaueninsel“; Esther Kinsky: „Am Fluß“; Angelika Klüssendorf: „April“; Michael Köhlmeier: „Zwei Herren am Strand“; Martin Lechner: „Kleine Kassa“; Gertrud Leutenegger: „Panischer Frühling“; Charles Lewinsky: „Kastelau“; Thomas Melle: „3000 Euro“; Matthias Nawrat: „Unternehmer“; Christoph Poschenrieder: „Das Sandkorn“; Lutz Seiler: „Kruso“; Saša Stanišić: „Vor dem Fest“; Heinrich Steinfest: „Der Allesforscher“; Marlene Streeruwitz: „Nachkommen“; Feridun Zaimoglu: „Isabel“; Michael Ziegelwagner: „Der aufblasbare Kaiser“.
Insgesamt hatte die Jury 176 Titel von Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet. Der Deutsche Buchpreis gilt als die Literaturauszeichnung mit der größten Publikumsresonanz in Deutschland.