München. .
Auch nach der offiziellen Rückgabe der beschlagnahmten Bilder an den Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt bleiben die Werke im öffentlichen Gewahrsam. „Sie werden von Herrn Gurlitt im Rahmen der gemeinsam getroffenen Vereinbarung für die Provenienzforschung zur Verfügung gestellt“, sagte ein Sprecher der Taskforce. „Die Entwicklung der letzten Tage ist im guten Sinne hochdynamisch und sehr einvernehmlich.“
Am 7. April hatte Gurlitt der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern vertraglich zugesichert, seine Sammlung auch nach dem Ende der Beschlagnahme von Experten untersuchen zu lassen und unter Raubkunstverdacht stehende Werke gegebenenfalls zurückzugeben. Daraufhin hob die Staatsanwaltschaft Augsburg am Mittwoch die Beschlagnahme auf.
Experten gehen davon aus, dass die Bilder zunächst an dem geheimen Ort im Raum München bleiben, an dem sie bisher schon aufbewahrt wurden. „Schon allein aus konservatorischen Gründen liegt es nahe, dass jede Art der Bewegung eine Gefährdung darstellen würde“, sagte der Taskforce-Sprecher.
Nicht zu erfahren war zunächst, was die Aufbewahrung der unschätzbaren Sammlung kostet, zu der Werke von Picasso, Chagall, Matisse und Nolde zählen. Bisher hatte die Justiz wegen der Beschlagnahme die Kosten übernommen. Nun könnte es darauf hinauslaufen, dass für die Bilder, die für die Herkunftsforschung in staatlicher Verwahrung bleiben, auch weiter der Staat die Kosten trägt. Was geschieht, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, ist derzeit offen. Zuvor hatte Gurlitt die Bilder in seiner Wohnung in München aufbewahrt. Nun ist seine Adresse weithin bekannt.