Düsseldorf/Dortmund/Bonn. .

Drei Bühnen in Nordrhein-Westfalen produzieren jetzt gemeinsam große Familienopern für Kinder und Erwachsene. Das nach Angaben der Initiatoren deutschlandweit einzigartige Projekt startet am 14. Februar mit der Uraufführung der Oper „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ in Duisburg. Das Libretto schrieb der preisgekrönte Kinderbuchautor Martin Baltscheit, die Musik komponierte der Berliner Marius Felix Lange, Regisseur ist der Kinderfilmemacher Johannes Schmid.

Beteiligt an dem Projekt „Junge Oper Rhein-Ruhr“ sind die Rheinoper Düsseldorf/Duisburg, die Oper Dortmund und das Theater Bonn. Künftig wollen die drei Häuser in jeder Spielzeit eine Familienoper mit großem Orchester und aufwändiger Bühne auf die Beine stellen und die Kosten im unteren sechsstelligen Bereich dritteln. Schon für die kommende Spielzeit ist ihnen ein Coup gelungen: Sie bekamen die Rechte für die Vertonung von Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“. Die Uraufführung ist Ende Februar 2015 wieder in Duisburg geplant.

Für die unter Sparzwang stehenden Opern sei die Kooperation nicht nur die Chance, wirtschaftlich effizient zu arbeiten, sagte Rheinopern-Intendant Christoph Meyer. Ziel sei auch, noch mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen. Die Häuser wollen dabei bewusst keine reinen Kinderopern inszenieren. Der Bonner Intendant Bernhard Helmich sagte: „Uns geht es darum, dass die Kinder schon früh die Faszination der großen Oper spüren.“ Zugleich soll auch die „opernferne“ Generation der 20- bis 40-Jährigen angesprochen werden.

Die Uraufführung ist auch für die Initiatoren ästhetisches Neuland. „Wir müssen neue Stücke, Stoffe und Musiksprachen finden, um die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen abzubilden“, sagte der Dortmunder Intendant Jens-Daniel Herzog.

Die Kooperation wird auch deshalb möglich, weil die Bühnen der drei Häuser bautechnisch und in der Größe vergleichbar sind. Das Regieteam bleibt an jedem Aufführungsort gleich, gesungen wird von den jeweiligen Ensemblemitgliedern.