Essen.
Hubert Luthe, früherer Bischof von Essen, ist tot. Er starb am im Alter von 86 Jahren in einem Essener Krankenhaus, wie das Bistum mitteilte. Luthe war von 1991 bis 2002 zweiter Bischof des 1958 gegründeten Ruhrbistums. Zuletzt lebte er in einem Pflegeheim in Essen. Die Beisetzung soll laut Bistum am Wochenende erfolgen; ein konkreter Termin steht noch aus.
Luthe wurde am 22. Mai 1927 im oberbergischen Lindlar geboren. Von 1955 bis 1968 war er Geheimsekretär des Kölner Kardinals Josef Frings, den er zum Zweiten Vatikanischen Konzil nach Rom begleitete. 1969 wurde er Weihbischof in Köln. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Essen.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck würdigte Luthe als „Zeugen von Gottes gutem Geist“ sowie hochgebildeten und humorvollen Seelsorger. Er habe das Beten und das Miteinander geschätzt und mit Demut die Beschwernisse des Alters angenommen. „In seinem Herzen blieb er Zeit seines Lebens ein Kölner und lebte doch sehr gerne mit uns im Ruhrgebiet“, so Overbeck. Mit Luthes Namen verbänden sich der Kreuzweg auf der Bottroper Halde Prosper Haniel und die Seligsprechung von Nikolaus Groß.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, nannte Luthe einen „lebensfrohen Hirten und sensiblen Theologen“. Er bedauerte, das „ein letzter Zeuge des Konzils“ gestorben sei. Angesichts des Ausstiegs aus dem Steinkohlebergbau habe sich „Kumpel Bischof Hubert“ für die Belange der Arbeitnehmer eingesetzt.
Die Caritas im Bistum Essen nannte Luthe „einen großen Fürsprecher“. Sie erinnerte daran, dass der von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 verfügte Ausstieg der katholischen Kirche aus der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung den Bischof vor eine große Gewissensentscheidung gestellt habe.