München.

Die katholische Kirche ist bei der insolventen Verlagsgruppe Weltbild im Bemühen um das Unternehmen gescheitert. Dies sei „offensichtlich“, räumte der Münchner Generalvikar und Weltbild-Aufsichtsratschef Peter Beer gestern ein. Die Gesellschafter hätten den festen Willen, alles aus ihrer Sicht Mögliche für die Mitarbeiter zu tun. In nächster Zeit würden viele Gespräche darüber geführt, wie dies geschehen könne.

Der Prälat sagte, Grundlage für die 65-Millionen-Euro Liquiditätshilfe seitens der deutschen Bistümer im vergangenen Herbst sei ein Sanierungsgutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gewesen. Dies sei auf Wunsch der Gläubiger-Banken der Weltbild-Gruppe noch einmal von anderen Fachleuten gegengecheckt worden. Bis 7. Januar habe kein Anhaltspunkt dafür bestanden, dass sich an dieser Lage etwas Entscheidendes geändert haben könnte. Dann aber habe der Aufsichtsrat vom Weltbild-Management erfahren, dass der von den Gesellschaftern geforderte Betrag nunmehr etwa doppelt so hoch sei.

14 Gesellschafter sind Eigentümer

Die Weltbild-Eigentümer hätten aufgrund der Forderungen der Geschäftsführung in sehr kurzer Zeit eine Aufstockung ihrer Kapitalspritze belastbar in Aussicht stellen müssen, erläuterte Beer. Dies sei wegen der notwendigen Abstimmungen mit den zwingend zu beteiligenden Gremien schon rein technisch nicht möglich gewesen. Weltbild gehört 14 Gesellschaftern, die meisten von ihnen sind katholische Bistümer.