Paris. Ende Oktober wird ein neuer Band der Comic-Reihe “Asterix“ erscheinen. “Asterix bei den Pikten“ ist das erste Heft der Serie, ohne die Zeichnungen von Asterix-Miterfinder Albert Uderzo. Eine Ausstellung in Paris bietet derzeit einen Rückblick in die Entstehungsjahre des kleinen Galliers.
Für Römer und Wildschweine brechen wieder schwere Zeiten an. Denn Asterix und sein dickbäuchiger Kumpel Obelix sind unterwegs, die mutigen Gallier mit einer Vorliebe für kräftige Fausthiebe und saftige Braten. In Paris wird der kleine Asterix in einer großen Ausstellung gefeiert, die am Mittwoch eröffnet wird - nur wenige Tage, bevor am 24. Oktober der neueste Asterix-Band in die Läden kommt. "Asterix bei den Pikten" ist eine Premiere, denn erstmals stammen die Zeichnungen nicht von Asterix-Miterfinder Albert Uderzo.
"Als ich mich entschieden habe, die Pinsel wegzulegen, zog sich mein Herz zusammen", gestand der 86-jährige Uderzo kürzlich. "Aber es ist auch ein Glück da zu sein und zu sehen, wie das Abenteuer weitergeht." Die Asterix-Abenteuer hatte Uderzo nach dem Tod von René Goscinny 1977 mit anderen Autoren fortgesetzt, nun scheidet er als letzter Gründervater aus der Comic-Serie aus. Die Entstehung des neuen und 35. Bandes verfolgte Uderzo aber aus nächster Nähe, immer wieder verbesserte er die Arbeit seines Nachfolgers Didier Conrad und gab Tipps.
Kein Verzicht auf Asterix-Traditionen
In ihrem neuesten Abenteuer verschlägt es Asterix und Obelix in die britischen Highlands. Pikten ist der Name, den die alten Römer Völkern in Schottland und deren furchteinflößenden Kriegern gaben, wörtlich übersetzt bedeutet es "bemalte Menschen".
Die Handlung ist ein streng gehütetes Geheimnis, einige Einzelheiten haben die Macher aber schon verraten: Es wird ein mit Tätowierungen übersäter Pikte namens Mac Oloch vorkommen, eine Hommage an den einst von Uderzo und Goscinny geschaffenen Comic-Indianer Umpah-Pah, es wird eine Liebesgeschichte geben, Whisky wird fließen wie sonst der Zaubertrank des Druiden Miraculix, und auch Bilder von Asterix und Obelix im Schottenrock machten schon die Runde.
Auf lieb gewonnene Traditionen werden Asterix-Fans nicht verzichten müssen, versichert der für den Text verantwortliche Jean-Yves Ferri: "Es wird Römer geben, epische Prügeleien mit 'Bonk! und 'Plaf!' und jede Menge Witze." Als gesetzt gelten dürfen die schon legendären Einleitungssätze "Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein!" sowie das Feiergelage am Ende der Geschichte.
Startauflage liegt bei fünf Millionen Heften
Für Conrad und Ferri - beide 1959 geboren und damit im Erscheinungsjahr des ersten Asterix-Bandes "Asterix der Gallier" - war es eine Herausforderung, einen Comic zu schaffen, der die Tradition der Erfolgsserie mit weltweit 352 Millionen verkauften Heften bewahrt, ohne zugleich verstaubt zu wirken. Zumal viele Fans ohnehin der Meinung sind, dass die Asterix-Hefte nie wieder so brüllend komisch und geistreich zugleich waren wie zu Goscinnys Zeiten.
Einblicke in die Anfangsjahre des kleinen Galliers mit dem großen blonden Schnauzbart gibt derweil eine Ausstellung in der François-Mitterand-Nationalbibliothek in Paris. Dort sind ab Mittwoch unter anderem die handgezeichneten Originale vom ersten und zweiten Band, "Asterix der Gallier" und "Die goldene Sichel", sowie vom 24. Band "Asterix bei den Belgiern" ausgestellt - des letzten Hefts aus Goscinnys Feder, dessen Veröffentlichung der mit 51 Jahren verstorbene Franzose nicht mehr erlebte.
Ob "Asterix bei den Pikten" an frühere Erfolge anknüpfen kann, wird sich bald zeigen. Die Macher jedenfalls sind optimistisch: Mit Blick auf die Startauflage von fünf Millionen Heften sagte Isabelle Magnac vom Verlag Albert René, in dem Asterix erscheint: "Das dürfte für die ersten zwei Wochen reichen." (afp)