Berlin. Ein Oscar, ein Emmy, elf Goldene und drei Platin-Schallplatten: Cher ist ein Star der Superlative. Jetzt hat die 67-Jährige ein neues Album herausgebracht. Ihre Stimme - und ihr freizügiges Outfit auf dem Cover - sind für Cher typisch, die mit einem der Songs auch zu “Wetten, dass..?“ kommt.
Nach über einem Jahrzehnt Pause bringt Superstar Cher ein neues Album heraus. "Closer To The Truth" erscheint am Freitag in Deutschland. Einen Tag später wird die 67-Jährige das Lied "I Hope You Find It" bei "Wetten, dass..?" (ZDF, 20.15 Uhr) vorstellen.
Von ihrem Können muss Cherilyn Sarkisian La Pierre, wie Cher mit Geburtsnamen heißt, dabei sicherlich niemanden mehr überzeugen. Seit beinahe 50 Jahren rollt die Sängerin und Schauspielerin das Showgeschäft auf. Ein Oscar, ein Emmy, elf Goldene und drei Platin-Schallplatten machen nur einen kleinen Teil ihrer unzähligen Auszeichnungen aus. Die Zeitung "USA Today" bezeichnete sie kürzlich als die "Göttin des Pop".
Die Musik "einfach vergessen"
Die Frage, warum dieser Superstar musikalisch so lange nichts von sich hat hören lassen, beantwortet Cher mit einer lässigen Handbewegung. "Ich hab's einfach vergessen", sagte sie vergangene Woche bei US-Talkmeister David Letterman. Einer ihrer Manager habe sie dann aber immer wieder genervt und sie ins Studio gedrängt.
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Herausgekommen ist eine eingängige Pop-Platte mit Liedern zum Mitsingen. Die ersten Songs sind mit Neunzigerjahre-Techno-Elementen angereichert, die momentan bei vielen Künstlern beliebt sind. Auf dem Album finden sich aber auch andere Klänge: Der Hit "I Walk Alone" ist mit seinem Banjo-Sound und dem klaren Bass eine gute Tanznummer. Mit "Sirens" liefert die Kalifornierin eine gefühlvolle Ballade. Ihre unverwechselbare Stimme macht aus "Closer To The Truth" eine typische Cher-Platte.
Aussehen wie die schlanke Britney Spears
Was das Album-Cover angeht, setzt die Sängerin auf Alt-Bewährtes - nämlich auf nackte Haut. Cher räkelt sich auf der CD-Hülle in einem Creme-farbenen Negligé. Ungewöhnlich daran ist eigentlich nur, dass sie ihr Haar platinblond gefärbt trägt und eher aussieht wie die schlanke Britney Spears.
Das freizügige Outfit verwundert weniger - trotz Chers Alter. Ihren makellosen Körper hat die Musikerin schon immer gerne in Szene gesetzt. 1987 trat sie in einem transparenten schwarzen Kleid bei "Wetten, dass..?" auf, ihre Brüste und ihr Intimbereich waren nur notdürftig verdeckt. 1988 schockte sie die USA, als sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin für den Film "Mondsüchtig" ebenfalls in einem durchsichtigen Kleid entgegennahm.
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Titel "lebendes Ersatzteillager tut ihr weh
Wegen solcher Auftritte gilt Cher vielen als starke, unabhängige Frau, die selbstbewusst mit ihrem Körper umgeht. Allerdings wundert sich die Welt schon seit Langem über ihr unglaublich jugendliches Aussehen. Die öffentlichen Diskussionen um angebliche Schönheitsoperationen haben Cher nicht kalt gelassen. In einem Interview mit der Frauenzeitschrift "Für Sie" gab die Künstlerin bereits 1999 zu, dass es sie störe, wenn sie "lebendes Ersatzteillager" oder "plastic beauty" (Plastikschönheit) genannt werde. "Klar tut so was weh", sagte sie.
Mit "Closer To The Truth" ist der Musikerin jetzt ein abwechslungsreiches Pop-Album gelungen, das man sich gerne ein zweites und drittes Mal anhört. Chart-Platzierungen dürften der "Göttin des Pop" sicher sein. Die Musikwelt wird sie mit "Closer To The Truth" vielleicht nicht aus den Angeln heben. Ihre Fans, die Cher schmerzlich vermisst haben, werden an ihrer neuen Musik aber große Freude haben. (dpa)