Essen. . Mit „The 20/20 Experience: 2 Of 2“ erscheint nun schon das zweite Album des ehemaligen Boygroup-Stars Justin Timberlake in diesem Jahr. Es ist nur einen Hauch weniger geschmeidig als der hitträchtigeTeil 1. Und liefert mit Jay-Z und Drake zwei zusätzliche Rap-Stars.

Waren da am Ende des Comeback-Albums etwa noch so viele Songs übrig? Eine solche Fehlplanung traut man einem kreativen Abstauber wie Justin Timberlake wohl kaum zu. Schon die Zeit für derartige Verschwendung dürfte dem auch als Schauspieler, Modedesigner und Restaurantbetreiber erfolgreichen, milchgesichtigen R'n'B-Star fehlen.

Vielmehr wollte Timberlake mit „The 20/20 Experience: 2 Of 2“ (RCA/Sony) wohl seine musikalische Präsenz in den Charts noch ein bisschen verlängern, was ihm mit der Single „Take Back The Night“ mühelos gelungen ist. Als Vorbote des Albums kletterte die an R'n'B und Funk der „Shaft“-Ära erinnernde Nummer hoch in die Charts – ebenso wie in der Gunst der Fans.

Für die Fortsetzung des Millionensellers setzte Timberlake auf bewährte Zutaten: Produzent Timbaland schneiderte ihm abermals die Beats, das obligatorische Duett mit Rapstar Jay-Z darf nicht fehlen. Im Song „Murder“ singen die beiden über Frauen, die ihnen nicht gut tun – und Jay-Z verpasst Yoko Ono ein paar derbe Seitenhiebe, weil sie angeblich die Beatles entzweit und John Lennon bevormundet habe.

Und bewährte Beats von Timbaland

Timberlake (32), der angefangen hat in einer Zeit, als man Mädchengenerationen noch nach New Kids, Take That, Backstreet oder *NSYNC einsortieren konnte, ist der einzige außer Robbie Williams, der sich eine Existenz in der oberen A-Liga erhalten konnte. Und er sichert sich stets frisches Blut: Für den Song „Cabaret“ holte er den Softrapper Drake mit ans Mikro.

Hört man nun Neues, gar Revolutionäres auf Teil 2? Wohl kaum. Es ist mehr von Timberlakes Schmeichel-Falsett, mehr von Timbalands Beats. Ein wenig Beatboxing, Scratching und am Ende der Akustikgitarren-Kuschelsong „Pair Of Wings“. All das verschmilzt zu einem Album, das einen Hauch weniger geschmeidig daherkommt als Teil 1.