Tel Aviv/Berlin. Der Düsseldorfer Künstler Otto Pankok und seine Ehefrau Hulda Pankok werden postum mit dem Titel “Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Verliehen wird die Auszeichnung von der israelischen Holocaust-Forschungs- und Gedenkstätte Yad Vashem. Die Pankoks hatten in der Nazi-Zeit eine Jüdin und ihren Ehemann vor dem NS-Regime versteckt.

Israel ehrt den Künstler Otto Pankok, seine Ehefrau Hulda Pankok und den katholischen Priester Joseph Emonds mit dem Titel "Gerechte unter den Völkern". Sie hatten in der Nazi-Zeit eine Jüdin in Pesch bei Bad Münstereifel versteckt und vor der Ermordung gerettet.

Wie ein Sprecher der israelischen Botschaft in Berlin am Dienstag mitteilte, plant die Botschaft einen Festakt, auf dem Angehörigen der Geehrten Medaille und Urkunde überreicht werden sollen. Die israelische Holocaust-Forschungs- und Gedenkstätte Yad Vashem hat die Auszeichnung verliehen.

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Otto Pankok (1893-1966) und seine Ehefrau, die Journalistin Hulda Pankok (1895-1985), versteckten 1944 das Ehepaar Mathias und Brunhilde Barz - sie war eine Jüdin - vor der Gestapo. Der Maler Mathias Barz hatte damals - genau wie Otto Pankok - Berufsverbot. Die Nazis bezeichneten die Werke des Expressionisten Pankok, der nach dem Krieg Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf arbeitete, als "entartet".

Ein Pfarrer nahm das Ehepaar schließlich auf

Als das Beherbergen des Ehepaars Barz zu gefährlich wurde, nahm Pfarrer Emonds (1898-1975) - ein entschiedener Gegner des NS-Regimes, der den Juden half - sie im Dorf Kirchheim bei Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) heimlich auf.

Ort und Termin des Festakts "in absehbarer Zeit" in Deutschland stehen laut Botschaft noch nicht fest. Yad Vashem hat - Stand Januar 2013 - 525 Deutsche als "Gerechte unter den Völkern" gewürdigt, weltweit sind es 24.811 Menschen. Dem Holocaust der Nazis während des Zweiten Weltkriegs fielen rund sechs Millionen europäische Juden zum Opfer. (dpa)