Bukarest. Der Prozess um den Diebstahl von sieben Gemälden aus der Rotterdamer Kunsthalle ist vertagt worden. Gleich zum Auftakt des Prozesses am Dienstag erklärte ein Anwalt der Angeklagten, alle sieben Bilder seien intakt. Er widersprach damit bisherigen Berichten, wonach diese verbrannt worden seien.

Kurz nach seinem Beginn ist der Prozess um den spektakulären Kunstraub von Rotterdam vertagt worden. Das Gericht in der rumänischen Hauptstadt Bukarest vertagte den Prozess am Dienstag auf den 10. September, wie der Vorsitzende Richter sagte. Zur Begründung hieß es, es müssten Fragen zu den Nebenklägern überprüft werden. Außerdem würden Anträge mehrerer Verdächtiger auf eine Freilassung unter Auflagen geprüft.

Unter den sechs angeklagten Rumänen ist Olga Dogaru, die Mutter des Hauptverdächtigen Radu Dogaru. Sie hatte im März gestanden, die gestohlenen Gemälde in ihrem Ofen verbrannt zu haben, um nach der Festnahme ihres Sohnes alle Beweise zu vernichten. Später zog sie die Aussage zurück, doch eine Analyse der Asche deutete zumindest darauf hin, dass mehrere Ölgemälde zerstört wurden.

Verdächtiger bietet niederländischer Justiz Deal an

Möglicherweise sind fünf Bilder noch intakt: Unmittelbar vor dem Prozessauftakt am Dienstag sagte der Anwalt von Radu Dogaru, sein Mandant habe der niederländischen Staatsanwaltschaft angeboten, fünf der sieben gestohlenen Werke zurückgeben, wenn ihm in den Niederlanden der Prozess gemacht werde. "Er sagte: 'Schicken Sie mich zurück in die Niederlande und ich gebe Ihnen fünf der Gemälde'", sagte der Anwalt Catalin Dancu.

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Bei dem nächtlichen Einbruch in die nur unzureichend gesicherte Rotterdamer Kunsthalle waren in der Nacht auf den 16. Oktober 2012 insgesamt sieben Meisterwerke von unschätzbarem Wert gestohlen worden: je ein Werk von Pablo Picasso, Paul Gauguin, Henri Matisse, Jacob Meyer de Hahn, Lucian Freud sowie zwei Werke von Claude Monet. (afp/dpa)