Berlin. . Seit Monaten bekämpfen sich die Parteien und Eigner. Jetzt liegt das Schicksal des traditionsreichen Verlagshauses Suhrkamp erst einmal in den Händen der Richter. Am Dienstag wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Für den traditionsreichen Suhrkamp-Verlag ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die zuständige Richterin Mechthild Wenzel vom Amtsgericht Berlin Charlottenburg bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Die Welt“.

„Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“

Sie habe das Verfahren über das Vermögen der Suhrkamp KG am Dienstagabend eröffnet, so Wenzel. Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung seien als Insolvenzgründe gegeben.

Der „Welt“ zufolge hatte der Sachwalter Rolf Rattunde einen Insolvenzplan vorgelegt, mit dem die Zukunft des Unternehmens gesichert werden soll. Nach Informationen des Blattes sieht der Plan die Umwandlung von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft vor. Damit würde der Minderheitsgesellschafter Hans Barlach voraussichtlich seine zahlreichen Sonderrechte verlieren, schreibt die „Welt“.

Ende Mai hatte der Verlag ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Danach haben die Beteiligten bis zu drei Monate Zeit, Sanierungsvorschläge zu unterbreiten.

Das Insolvenzverfahren ist der vorläufige Gipfel in der Krise des berühmten deutschen Literaturverlages. Seit Monaten dauert ein Machtkampf über die Zukunft des Suhrkamp-Verlages an, in dem sich Verlegerwitwe Ulla Unseld-Berkéwicz und Investor Hans Barlach unversöhnlich gegenüberstehen.