Nizza. . Die südfranzösische Stadt Nizza feiert Henri Matisse – und das eigene Matisse-Museum, das 50 Jahre alt wird. In insgesamt acht Museen in der Stadt sind über 700 Werke des Malers zu sehen.

„Als ich mir bewusst wurde, dass ich jeden Morgen dieses Licht wieder sehen werde, konnte ich nicht an mein Glück glauben. Ich beschloss, Nizza nicht mehr zu verlassen. Ich verbrachte dort fast mein ganzes Leben“, erklärte Henri Matisse einmal. Der Maler und Bildhauer hat in der südfranzösischen Stadt den Großteil seiner Werke geschaffen.

Knapp neun Jahre nach dem Tod des Wegbereiters des Fauvismus 1954 wurde das Matisse-Museum eröffnet. Zum 50. Geburtstag der prächtigen Villa auf den Anhöhen der Stadt, die eine der bedeutendsten Sammlungen des Künstlers beherbergt, feiert Nizza „Un été pour Matisse“, den Matisse-Sommer: acht Ausstellung, die sein Erbe, seinen Einfluss und sein Universum zeigen.

„Matisse. Die Musik am Werk“ heißt die Werkschau, die ihm das Musée Matisse widmet. Denn wäre Matisse kein Maler geworden, hätte er Musik gemacht. So wie Ingres spielte auch Matisse leidenschaftlich Geige.

Für Matisse war der Pinsel wie der Stab eines Dirigenten, mit dem er die Harmonie der Farbtöne suchte und den Klang des Bildes. „Die Trauer des Königs“ aus dem Jahr 1952 führt diese Orchestrierung vor Augen. Das großformatige Werk ist eine Leihgabe des Museums für moderne Kunst im Centre Pompidou. Es führt majestätisch in die Ausstellung ein, die bis zum 23. September dauert und 220 Werke umfasst.

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„Les années Jazz“ im Palais Lascaris erinnert daran, dass Matisse nicht nur ein Faible für Klassik hatte. Während er malte, hörte er häufig Radio und vor allem Jazz. In der Schau werden die Bildbögen von „Jazz“ gezeigt, eines der wichtigsten Künstlerbücher des 20. Jahrhunderts.

„Bonjour Monsieur Matisse!“ im Museum für moderne Kunst MAMAC zeigt den Einfluss von Matisse auf nachfolgende Künstler wie Tom Wesselmann, Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Niki de Saint Phalle. „Gustave Moreau, der Meister von Matisse“ im Museum für Schöne Künste illustriert, wie sehr sich hingegen Matisse von Gustave Moreau (1826-1898) hat inspirieren lassen. Es stellt 48 Werke des Symbolisten aus, bei dem Matisse zwischen 1893 und 1898 in die Lehre ging.

Malen als sinnliches Vergnügen

„Un été pour Matisse“: Das sind acht Ausstellungen und mehr als 700 Werke. Die Qualität der Ausstellungen variiert. Doch erlauben sie dem Besucher, ein Gesamtbild von dem Künstler zu bekommen, für den das Malen ein sinnliches Vergnügen war.

Die Museen in Nizza: Musée Matisse: 164, avenue des Arènes de Cimiez. MAMAC: Promenade des Arts, Place Yves Klein. Palais Lascaris: 15, rue Droite. Museum für Schöne Künste: 33, avenue des Baumettes. Musée Massena: 65, rue de France. Galerie Ponchettes: 77, quai des Etats-Unis. Fotomuseum: 27, boulevard Dubouchage. Museum für Archäologie: 160, avenue des Arènes.