New York. Leicht verrückt, sehr emotional und äußerst unterhaltsam: Als “Phoebe Buffay“ spielte sich Lisa Kudrow mit der US-Serie “Friends“ in die Herzen eines Millionenpublikums. Jetzt wird die Schauspielerin 50 - und schreibt sich ihre neuen Traumrollen einfach selbst.

Als Leihmutter brachte sie für ihren Halbbruder Drillinge zur Welt, vergraulte ihre Zuhörer mit entsetzlich schief gesungenen Songs wie "Smelly Cat", verliebte sich in die schrägsten Männer und heiratete dann schließlich einen davon mitten in einem Schneesturm: Lisa Kudrow, bekannt als "Phoebe Buffay", eine der sechs Hauptrollen in der US-Erfolgsserie "Friends", unterhielt ein ganzes Jahrzehnt lang ein weltweites Millionenpublikum und sorgte für unzählige unvergessliche Fernsehmomente. Inzwischen genießt die preisgekrönte US-Schauspielerin, die am Dienstag, 30. Juli, 50 Jahre alt wird, ihr Leben abseits des großen Rampenlichts und schreibt sich ihre neuen Traumrollen einfach selbst.

So wie Fiona Wallice. Die selbst-ernannte fiese und manipulative "Albtraum-Version einer Therapeutin" ist die Hauptfigur der von Kritikern gefeierten Comedy-Serie "Web Therapy" - und Kudrows aktuelle Traumrolle. Per Internet gibt sie vor, den Patienten helfen zu wollen - genießt es aber eigentlich, deren Leiden noch zu vergrößern. In Deutschland ist die dritte Staffel der Serie, die Kudrow gemeinsam mit einem kleinen Team entwickelt und geschrieben hat, ab Frühjahr 2014 beim Bezahlsender Glitz zu sehen.

Kudrow denkt noch oft an Phoebe

"Ich liebe die Schauspielerei", sagte die 1963 in Los Angeles geborene Kudrow in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Ich schreibe und produziere nur, damit ich dann darin spielen kann." Und natürlich am allerliebsten Comedy. "Eine Mörderin möchte ich nicht spielen." Nach ihrer Schulzeit studierte sie zunächst Biologie, schwenkte dann aber rasch um und bekam bald erste kleine Rollen.

"Friends": Diese sechs Freunde begeisterten fast eine Dekade lang auch das deutsche Fernsehpublikum. (Foto: Warner Bros.)

Der Durchbruch gelang ihr schließlich 1994 mit "Phoebe Buffay", der Rolle ihres Lebens, auf die sie noch heute - fast zehn Jahre nach dem Ende von "Friends" und obwohl sie in der Serie im Schatten von Stars wie Jennifer Aniston stand - ständig angesprochen wird. Eine "Friends"-Fortsetzung werde es wohl nicht geben, sagt Kudrow, aber ja, auch sie denke noch oft an Phoebe. "Ich vermisse es, jemanden zu spielen, der so locker und übertrieben emotional ist und einfach redet, ohne nachzudenken. Und ich vermisse es natürlich, die ganzen Kollegen jeden Tag zu sehen." Hin und wieder schaue sie sich eine der alten Folgen an. "Das macht Spaß, ich kann mich manchmal gar nicht an die Folge erinnern und denke dann: "Wow, die war ziemlich lustig"."

Drei "Friends" in der der "Web Therapy"

Phoebe und der Erfolg von "Friends" haben Kudrow finanzielle Unabhängigkeit gebracht und die Möglichkeit, sich ihre Karriere selbst zu gestalten. "Man kann alles spielen, was man möchte, wenn man keinen dicken Scheck dafür braucht." Neue Projekte seien schon angedacht. "Es brauen sich in meinem Kopf gerade ein paar Wolken zusammen, vielleicht gibt es da bald einen Sturm, aber noch hat das Ganze keine Form." Bis dahin genießt Kudrow ihre Rolle als fiese Therapeutin Fiona Wallice - und schafft sich in "Web Therapy" einfach ihre ganz eigene kleine "Friends"-Reunion: Mit David Schwimmer alias "Ross Geller", Matt LeBlanc alias "Joey Tribbiani" und Courteney Cox alias "Monica Geller" sind gleich drei Ex-Kollegen als Gaststars dabei.

Ihren 50. hat Kudrow auch schon verplant - mit Presse-Interviews. "Mir wurde gesagt, ich solle mir den Tag dafür freihalten", sagt die blonde Schauspielerin und wirkt dabei wie immer fröhlich und unbekümmert. "Es ist doch ein großer Geburtstag, da kann ich doch auch noch zum Beispiel im September feiern." Angst vor Paparazzi hat die Mutter eines Teenagers dabei nicht. "Ach, ich bin seit 18 Jahren verheiratet, wir sind kein Hollywood-Paar, wir gehen nicht viel aus, ich benehme mich normalerweise gut - das interessiert doch alles keinen." (dpa)